Summary

type="main" xml:lang="de"> Forschungsergebnisse belegen die große Bedeutung einer obst- und gemüsereichen Ernährung für die Verringerung des Risikos chronischer Erkrankungen wie z.B. Adipositas. Dennoch halten sich insbesondere Kinder und Jugendliche nicht an die Ernährungsempfehlungen in Hinblick auf den adäquaten Verzehr dieser Lebensmittel. Auf Basis des “Motivation–Ability–Opportunity”-Ansatzes diskutiert der Beitrag die verschiedenen interdependenten Faktoren, die auf den Obst- und Gemüseverzehr von Kindern Einfluss nehmen. An Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung spielen in dieser Beziehung eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Werbung werden insbesondere die persönlichen und sozialen Bedürfnisse und Wünsche der Kinder angesprochen. Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass hierdurch das Ernährungsverhalten von Kindern sowohl direkt als auch indirekt beeinflusst werden kann. Eine solche auf Kinder zugeschnittene Werbung gibt es jedoch fast ausschließlich für Lebensmittel mit ungünstigem Nährstoffprofil, die ein ungesundes Ernährungsverhalten fördern. Aus Sicht eines einzelnen Unternehmens ist die Bewerbung von Obst- und Gemüseprodukten in der Regel nicht sinnvoll, da sich diese Produkte nur schwer von denen der Konkurrenz differenzieren lassen. Dies wirft die Frage auf, ob wir mehr öffentlich finanzierte generische, an die Zielgruppe der Kinder gerichtete Werbung für Obst und Gemüse brauchen. Diese müsste sich derselben Marketingstrategien bedienen wie die kommerzielle Werbung. Jedoch auch wenn die Werbung für Obst und Gemüse in Quantität und Qualität zunähme, könnte der Erfolg begrenzt sein. Dies gilt, solange keine Änderungen in Hinblick auf die überwältigende Anzahl und Vielfalt an Umweltreizen erfolgt, die eine ungesunde Ernährungsweise der Kinder begünstigen.