Verstrebungen der Fluiditaet. Ansprueche von Beschaeftigten und Politiken von Organisationen im Wandel der Anerkennungsverhaeltnisse (Bracings of Fluidity. Claims of Employees and Politics of Organisations in the Change of Recognition Relations)

Aus der Flexibilisierung und Vermarktlichung der Arbeit und der Kultur der Individualisierung resultiert eine Fluiditaet der Anerkennungsverhaeltnisse. Sie schafft neue Anerkennungschancen, wird aber auch vielen Anerkennungsbeduerfnissen von Menschen und Bindungsanforderungen von Organisationen nicht gerecht. Deshalb wollen Organisationen Stabilisierungen von Anerkennung erreichen. Dies tun sie durch Formalisierung und Objektivierung; Anerkennung wird mit Beurteilung identifiziert. Die Anerkennung subjektiver Faehigkeiten geht mit deren Objektivierung einher. Ausserdem muessen Organisationen die Lebenszusammenhaenge von Beschaeftigten in Rechnung stellen, reduzieren diese jedoch auf eine organisatorisch verstandene „Work-Life-Balance“. Die Reichweite ihrer Anerkennungspolitiken erfasst prekaer Beschaeftigte, aber auch Arbeiter kaum. Anerkennungsprobleme bestimmter Berufe und Branchen, aber auch die Spannungen zwischen Produktions- und Finanzmarktrationalitaet bieten Ansatzpunkte fuer Anerkennungspartnerschaften. Insgesamt zeichnen sich sowohl eine Individualisierung als auch eine Normativierung der Anerkennungskaempfe ab. (Fluidity of recognition relations is the result of the flexibilisation and marketization of work and the culture of the individualisation. New chances for recognition result but the fluid recognition relations do not live up to needs of people for recognition and of organisations for obtaining the commitment of the employees. Therefore, organisations want to stabilise recognition. They do this by formalisation and objectivation; recognition is identified with evaluation. The recognition of subjective abilities is connected with their objectivation. Moreover, organisations must take the life contexts of employees into consideration. Nevertheless, they understand it as a „Work-Life-Balance“ in an organisational manner. The recognition politics do not include precarious employees and blue collar workers. The recognition problems of certain occupations and branches, but also the tensions between production and financial market rationality offer starting points for recognition partnerships. Overall we identify an individualisation as well as a normativation of the struggles for recognition.)