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Bevölkerungsentwicklung in West- und Ostdeutschland: Vorausschätzung bis 2050

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  • Erika Schulz

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Im Jahre 2003 ist die Einwohnerzahl in Deutschland erstmals nach 1998 wieder – wenn auch leicht – zurückgegangen. Ein anhaltender Sterbeüberschuss bei rückläufiger Zuwanderung war dafür ausschlaggebend. Dies betraf vor allem Ostdeutschland, während in Westdeutschland noch ein kleiner Zuwachs verzeichnet werden konnte. Die künftige Bevölkerungsentwicklung hängt im Wesentlichen vom Wanderungsgeschehen, aber auch von der Veränderung der Lebenserwartung ab. In der hier vorgelegten Bevölkerungsvorausschätzung des DIW Berlin für West- und Ostdeutschland wird angesichts der Unsicherheiten über die künftige Entwicklung der beiden Parameter mit jeweils zwei Varianten gerechnet: in Bezug auf die Nettozuzüge mit jährlich durchschnittlich 220000 (Variante I) und 270000 (Variante II); in Bezug auf die Lebenserwartung mit einer abgeschwächten Wachstumsrate (Variante A) und einer konstanten Wachstumsrate (Variante B). In der Variante IA wird die Einwohnerzahl in Westdeutschland bis 2020 um rund 2 Mill. auf 69,5 Mill. zunehmen, anschließend jedoch bis 2050 auf knapp 65 Mill. sinken. In Ostdeutschland wird die Zuwanderung aus dem Ausland bis 2020 gerade ausreichen, den natürlichen Bevölkerungsrückgang und den weiteren Wegzug nach Westdeutschland auszugleichen. Danach verringert sich auch hier die Bevölkerungszahl bis auf 14 Mill. im Jahre 2050. In Deutschland insgesamt liegt die Einwohnerzahl dann bei 79 Mill. In der Variante IIB mit höheren Zuzügen und konstant steigender Lebenserwartung wird die Einwohnerzahl in Deutschland auch langfristig nicht unter das gegenwärtige Niveau fallen: In Ostdeutschland wird nach diesen Berechnungen die Einwohnerzahl im Jahre 2050 knapp unter dem heutigen Stand liegen, während in Westdeutschland mit rund einer Million mehr Einwohnern (68,5 Mill.) gerechnet wird. Obwohl beide Varianten am Ende des Prognosezeitraums deutliche Unterschiede im Bevölkerungsniveau aufweisen, sind die Verschiebungen in der Altersstruktur nahezu gleich. Von der Alterung der Gesellschaft wird Ostdeutschland stärker betroffen sein als Westdeutschland. Der Altenquotient, d. h. die Relation der Zahl der 65-Jährigen und Älteren bezogen auf die Zahl der 20- bis 64-Jährigen, steigt in Westdeutschland von 28 % auf rund 54 %, in Ostdeutschland von 28 % auf 62 % (IA) bzw. 63 % (IIB).

Suggested Citation

  • Erika Schulz, 2004. "Bevölkerungsentwicklung in West- und Ostdeutschland: Vorausschätzung bis 2050," DIW Wochenbericht, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, vol. 71(33), pages 471-485.
  • Handle: RePEc:diw:diwwob:71-330-1
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    Cited by:

    1. Kristin Woltering, 2014. "Modell, Annahmen und Ergebnisse einer nach Migrationshintergrund differenzierten Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2022," AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv, Springer;Deutsche Statistische Gesellschaft - German Statistical Society, vol. 8(1), pages 49-79, June.
    2. Hermann Buslei & Erika Schulz & Viktor Steiner, 2007. "Auswirkungen des demographischen Wandels auf die private Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in Deutschland bis 2050," DIW Berlin: Politikberatung kompakt, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, volume 26, number pbk26.
    3. Fuchs, Johann & Söhnlein, Doris, 2006. "Effekte alternativer Annahmen auf die prognostizierte Erwerbsbevölkerung," IAB-Discussion Paper 200619, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany].

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