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Die Entwicklung der Heterodoxie in der universitären Volkswirtschaftslehre: Erste Annäherung an eine Feldanalyse in den Begriffen Pierre Bourdieus

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  • Sander, Henrike

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[Ausgangspunkt] Im Januar dieses Jahres und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für die Gesamtanalyse der Wirtschaft der Uni Linz hat das Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS) die Arbeit an dem von der Hans Böckler Stiftung finanzierten Forschungsprojekt 'Ökonomen und Ökonomie - eine wissenschaftssoziologische Entwicklungsanalyse zum Verhältnis von Ökonomen und Ökonomie im deutschsprachigen Raum ab 1945' aufgenommen. In dem vom ZÖSS zu bearbeitenden Teil des Gesamtprojekts1 geht es um die sozioökonomische Erklärung der Entwicklung der heterodoxen Ökonomie, namentlich der Volkswirtschaftslehre (VWL) an deutschsprachigen Universitäten nach 1970: Untersucht werden soll, wie es nicht gelingen konnte, volkswirtschaftliche Heterodoxie, verstanden als Pluralität ökonomischer Paradigmen (marxistische, (post)keynesianische, schumpeterianische, institutionalistische etc.)2 in Abgrenzung zur volkswirtschaftlichen Orthodoxie (derzeit in Gestalt des neoklassischen Mainstream-Paradigmas), in der Wissenschaftsgemeinschaft der Volkswirte zu etablieren. Anlass dieser Fragestellung ist die jüngste Weltfinanzkrise, die gleichwohl als Krise der VWL zu bewerten ist: als Krise der orthodoxen VWL, denn der fast vollständige Zusammenbruch der internationalen Finanzmärkte und tiefe Einbruch der Realwirtschaft steht im deutlichen Widerspruch zu deren fast schon monokulturell dominanten Mainstream-Paradigma des D(ynamic)-S(tochastic)-G(eneral)-E(quilibrium)-Modells; ebenso aber auch als Krise der heterodoxen VWL, der es nicht gelingen konnte, andere Paradigmen oder Modelle dagegen zu setzen. Ausgehend davon, dass die universitäre Volkswirtschaftslehre das gesellschaftliche Wissen über die Wirtschaft und damit wichtige wirtschaftspolitische Entscheidungen, die auf diesem Wissen beruhen, entscheidend mit formt, sind das Profil und die Ausrichtung der universitären VWL, das Verhältnis zwischen den dort tätigen Ökonomen und den sie umgebenden Bedingungen auf neue Weise kritisch zu hinterfragen (Heise et al. 2013). Um dem nachzugehen, ist das Erfassen der Entwicklung und des aktuellen Befindens der heterodoxen universitären VWL und ihrer Vertreter an deutschsprachigen Universitäten erforderlich. Für die theoretische Rahmung dieser Untersuchung, auch im Hinblick auf die sozioökonomische Erklärung der Ergebnisse, ist die Geeignetheit einer Feldanalyse mit den Denk- und Arbeitswerkzeugen Pierre Bourdieus zu prüfen.

Suggested Citation

  • Sander, Henrike, 2013. "Die Entwicklung der Heterodoxie in der universitären Volkswirtschaftslehre: Erste Annäherung an eine Feldanalyse in den Begriffen Pierre Bourdieus," ZÖSS-Discussion Papers 41, University of Hamburg, Centre for Economic and Sociological Studies (CESS/ZÖSS).
  • Handle: RePEc:zbw:cessdp:41
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    Cited by:

    1. Sander, Henrike, 2014. "Die Arbeitsteilung der Orthodoxie: Zur Studie "Spitzenforschung und Politikberatung" in der Wirtschaftswissenschaft aus feldtheoretischer Perspektive," ZÖSS-Discussion Papers 44, University of Hamburg, Centre for Economic and Sociological Studies (CESS/ZÖSS).

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