Author
Listed:
- Mirjam Strupler Leiser
(Universität Bern, Forschungsstelle für Bildungsökonomie)
- Stefan C. Wolter
(Universität Bern, CESifo & IZA)
Abstract
In der Schweiz absolvieren rund zwei Drittel der Jugendlichen eine berufliche Grundbildung. Diese starke Verbreitung der dualen Lehre hängt entscheidend von der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ab. Zur Förderung des Lehrstellenangebotes versucht der Staat deshalb, insbesondere in Zeiten des Lehrstellenmangels, betriebswirtschaftliche Anreize für potentielle Ausbildungsbetriebe zu schaffen. Ein solcher Anreiz ist auch die bevorzugte Behandlung von Ausbildungsbetrieben bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Die vorliegende Studie untersucht erstmals die Wirkung des Zuschlagskriteriums Lehrlingsausbildung im öffentlichen Beschaffungswesen auf die Anzahl Ausbildungsbetriebe, die Anzahl Ausbildungsplätze pro Ausbildungsbetrieb und die Ausbildungsqualität. Die Resultate zeigen, dass das Zuschlagskriterium Lehrlingsausbildung für nicht ausbildende Betriebe Anreize schafft, Lehrstellen zu schaffen. Erfreulich aus Sicht des Berufsbildungssystems ist, dass die zusätzlich geschaffenen Ausbildungsplätze eine vergleichbar hohe Ausbildungsqualität aufweisen. Die Resultate zeigen aber, dass die Wirkung nur auf bestimmte Branchen beschränkt ist und damit auf dem gesamten Lehrstellenmarkt durch dieses Instrument nur eine geringe Anzahl Lehrstellen geschaffen werden kann. Des Weiteren kann die Anwendung des Zuschlagskriteriums insbesondere in Zeiten rückläufiger Schülerzahlen zur unerwünschten Verzerrungen auf dem Lehrstellenmarkt und zur Benachteiligung kleiner Betriebe führen.
Suggested Citation
Mirjam Strupler Leiser & Stefan C. Wolter, 2013.
"Kann man mit dem öffentlichen Beschaffungswesen Lehrstellen fördern?,"
Economics of Education Working Paper Series
0085, University of Zurich, Department of Business Administration (IBW).
Handle:
RePEc:iso:educat:0085
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