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Deutsche Arbeitskosten auf Stabilitätskurs

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  • Alexander Herzog-Stein

    (Macroeconomic Policy Institute (IMK))

  • Camille Logeay
  • Ulrike Stein

    (Macroeconomic Policy Institute (IMK))

  • Rudolf Zwiener

    (Macroeconomic Policy Institute (IMK))

Abstract

Das IMK analysiert regelmäßig mittels Daten von Eurostat die Entwicklung der Arbeits- und der Lohnstückkosten in Europa. Dabei wird die Entwicklung der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft, im privaten und im öffentlichen Dienstleistungssektor und im Verarbeitenden Gewerbe in wichtigen europäischen Ländern sowie dem Euroraum und der Europäischen Union als Ganzes dargestellt. In dieser aktuellen Auswertung wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2015 in Höhe von ?8,50 pro Stunde in Deutschland Einfluss auf den Anstieg der Arbeitskosten insgesamt hatte. Im Anschluss daran wird die Entwicklung der Lohnstückkosten untersucht und den Auswirkungen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit nachgegangen.Im Jahr 2015 kostete in Deutschland eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 32,7 Euro. Wie im Vorjahr belegt Deutschland damit im europäischen Länderranking den achten Platz. Mit einer Veränderungsrate von 2,7 % stiegen die Arbeitskosten in Deutschland im Jahr 2017 stärker als im europäischen Durchschnitt. In den meisten Krisenländern stagnierten oder sanken die Arbeitskosten erneut. In Deutschland sind im Jahr 2015 die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe mit 2,7 % genauso stark gestiegen wie im Privaten Dienstleistungssektor. Damit hat sich der prozentuale Abstand zwischen beiden Wirtschaftsbereichen zwar nicht erhöht, beträgt aber immer noch wie im letzten Jahr über 21%. Das ist der größte Abstand zwischen den Sektoren von allen EU Mitgliedsländern.Die Anpassungsprozesse der Krisenländer haben sich auch im Jahr 2015 fortgesetzt, so dass die durchschnittliche Lohnstückkostenentwicklung des Euroraums mit 1% deutlich unter der Zielinflationsrate der EZB von knapp 2 % lag. Damit entwickelt sich der Euroraum als Ganzes nicht stabilitätskonform. In Deutschland stiegen die Lohnstückkosten um 2 %. Da die deutschen Lohnstückkosten aber seit Beginn der Währungsunion deutlich schwächer gestiegen sind, als mit dem Inflationsziel der EZB vereinbar, sollten die Löhne in Deutschland über mehrere Jahre hinweg deutlich überdurchschnittlich steigen, um den Anpassungsprozess der Krisenländer zu unterstützen.

Suggested Citation

  • Alexander Herzog-Stein & Camille Logeay & Ulrike Stein & Rudolf Zwiener, 2016. "Deutsche Arbeitskosten auf Stabilitätskurs," IMK Report 116-2016, IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute.
  • Handle: RePEc:imk:report:116-2016
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