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Innerhalb der letzten 15 Jahre kann ein Wandel bei Unternehmen festgestellt werden, sich bei der Entwicklung von innovativen Sachgütern und Dienstleistungen nicht mehr auf eine reaktive sondern auf eine proaktive Marktorientierung zu fokussieren. Vorausdenkende Unternehmen haben in diesem Zusammenhang verstärkt damit begonnen, Ko-Entwicklungsprojekte in ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Aufgrund dieses Wandels, während der verschiedenen Phasen des Neuproduktentwicklungsprozesses gemeinsam mit Kunden zu interagieren, haben sich für Unternehmen neue Herausforderungen ergeben. So ist oftmals innerhalb von Unternehmen kein Wissen darüber vorhanden, wie eine effektive Steuerung und Förderung von Ko-Entwicklungsprojekten innerhalb des Unternehmens möglich ist, welche verschiedenen Rollen Kunden in diesen Projekten übernehmen können und innerhalb welcher Entwicklungsphasen sie an einer gemeinsamen Produktentwicklung beteiligt werden sollten. Die vorliegende Arbeit untersucht Ko-Entwicklungsprojekte im Hinblick auf mögliche strategische Einflussfaktoren, mit deren Hilfe es Top- und Senior Managern in einem Business-to-Business-Kontext ermöglicht wird Ko-Entwicklungsprojekte aus einer top-down Perspektive zu steuern. Auf Grundlage einer ausführlichen Literaturrecherche sowie Erkenntnissen aus der Innovations- und Führungsforschung wird im Rahmen der Arbeit argumentiert, dass eine innovationsorientierte Strategie sowie ein transaktionales und transformationales Führungsverhalten effektive Top- und Senior-Manager-Instrumente darstellen, innerhalb des Unternehmens eine generelle Offenheit und strategische Orientierung für die Innovationsentwicklung bereitzustellen. Weiterhin wird tiefgreifender auf mögliche Ausgangsgrößen von Ko-Entwicklungsprojekten eingegangen, mit deren Hilfe es möglich ist die Innovationsfähigkeit der ko-entwickelnden Unternehmen feinkörniger zu analysieren. Die Erkenntnisse der Arbeit basieren auf einer empirischen Studie, die in einer der weltweit führenden Zeitschriften im Bereich der Marketing- und Innovationsforschung, dem Journal of Product Innovation Management, veröffentlicht werden konnte. Der Datensatz wurde bei insgesamt 135 Top- und Senior Managern sowie 415 ihrer Mitarbeiter erhoben. Die Datengrundlage wird dazu genutzt, um neben den Haupteffekten der identifizierten strategischen Top- und Senior-Manager-Instrumente auf die Ko-Entwicklung auch deren Interaktionsbeziehung miteinander zu analysieren. Die Ergebnisse der hierarchischen Regressionsanalyse bestätigen die hypothetisierten positiven Wirkungsbeziehungen der innovationsorientierten Strategie sowie dem transformationalen Führungsverhalten mit Ko-Entwicklung. Ebenfalls deuten die Ergebnisse darauf hin, dass ein transformationales Führungsverhalten die Implementierung einer innovationsorientierten Strategie begünstigt, was für ein transaktionales Führungsverhalten nicht der Fall ist. Im Hinblick auf mögliche Ausgangsgrößen von Ko-Entwicklungsprojekten kann im Rahmen der empirischen Analyse eine umgekehrt U-förmige Wirkungsbeziehung zwischen der Ko-Entwicklung und der Häufigkeit von Markteinführungen eines Unternehmens festgestellt werden, was darauf hindeutet, dass Ko-Entwicklungsprojekte nicht prinzipiell in einem besonders hohen Ausmaß betrieben werden sollten. Abschließend werden anhand der gewonnenen empirischen Erkenntnisse konkrete Implikationen und Handlungsempfehlungen für die Wissenschaft und Unternehmenspraxis abgeleitet. Zudem wird näher auf mögliche Limitationen der Untersuchung sowie Anknüpfungspunkte für die zukünftige Forschung eingegangen.
Suggested Citation
Schnellbächer, Armin, 2017.
"Ko-Entwicklungsprojekte im B2B: Eine Untersuchung von strategischen Einflussfaktoren sowie Auswirkungen auf die Häufigkeit von Markteinführungen,"
Publications of Darmstadt Technical University, Institute for Business Studies (BWL)
85652, Darmstadt Technical University, Department of Business Administration, Economics and Law, Institute for Business Studies (BWL).
Handle:
RePEc:dar:wpaper:85652
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