Author
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- Günter Müller-Stewens
- Sebastian Knoll
(Universität St. Gallen)
Abstract
Zusammenfassung Der Begriff der Synergie leitet sich vorn griechischen Wort synergo (altgr. syn [„zusammen“] und ergo [„Arbeit“]) ab und bedeutet so viel wie die gemeinsame Verrichtung von Tätigkeiten bzw. das Zusammenwirken von mehreren Beteiligten.1 Das „Synergiekonzept“ ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Strategielehre. Es geht vermutlich auf Ansoff zurück, der Mitte der 60er Jahre ein auf Synergien basierendes Konzept der Corporate Strategy entwickelte.2 Er beschrieb Synergien als einen Effekt, der es einem Unternehmen ermöglicht, durch Kombination seiner Produkt-Markt-Stellungen einen Wert zu schaffen, der höher ist als die Summe der einzelnen Unternehmensteile (2+2=5)3. Seither werden Diversifikationsentscheidungen4 und diversifizierte Unternehmen mit der Existenz von Synergien begründet. Studien haben jedoch gezeigt, dass vorhandenes Synergiepotenzial in Firmen oft nicht realisiert wird5 und dass viele Realisierungsversuche scheitern und Unternehmenswert vernichten6. Auch aus diesem Grund werden viele diversifizierte Unternehmen seit Mitte der 90er Jahre seitens des Kapitalmarkts mit einem „Conglomerate Discount“7 belegt, d. h., das gesamte Unternehmen hat einen geringeren Wert als die Summe seiner Teile. Einigen Unternehmen gelang es jedoch, diesen Bewertungsabschlag durch ein gezieltes, geschäftsfeldübergreifendes Management von Synergien erheblich zu verringern. So hat sich der Conglomerate Discount von Siemens in den letzten Jahren um mehr als 30 Prozent reduziert, u. a. auch deshalb, weil das Unternehmen gezielt Synergien zwischen Geschäftsbereichen realisiert8. Dies zeigt, dass ein wertsteigerndes Management von Synergien prinzipiell möglich ist. Wir betrachten im Rahmen dieses Beitrags in verwandten Geschäftsfeldern diversifizierte Unternehmen — wie z. B. Siemens, General Electric, ABB oder die Deutsche Telekom — und konzentrieren uns auf Synergien zwischen diesen Geschäftsfeldern. Diese so genannten Cross-Business-Synergien sind die Differenz des Werts, der über einen gewissen Zeitraum hinweg von Geschäftsbereichen zusammen geschaffen wird, relativ gesehen zur Summe der Einzelwerte, welche die Bereiche für sich allein getrennt erwirtschaften würden.9 Quellen von Cross-Business-Synergien sind vielfältig. Sie reichen vom Fähigkeiten- und Know-how-Transfer zwischen Geschäftseinheiten bis zur geschäftsfeldübergreifenden Koordination von Strategien.10
Suggested Citation
Günter Müller-Stewens & Sebastian Knoll, 2005.
"Erfolgreiches Management von Cross-Business-Synergien — Die Bedeutung des organisatorischen Kontextes,"
Springer Books, in: Harald Hungenberg & Jürgen Meffert (ed.), Handbuch Strategisches Management, edition 2, pages 791-814,
Springer.
Handle:
RePEc:spr:sprchp:978-3-322-90750-9_44
DOI: 10.1007/978-3-322-90750-9_44
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