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Zusammenfassung Nach Angaben der UNESCO hat der Ausbruch von COVID-19 die Ausbildung von 1,5 Milliarden Lernenden in der ganzen Welt unterbrochen, das sind 91 % der weltweiten Studentenpopulation. Im Universitäts- und Hochschulbereich waren die Einrichtungen gezwungen, die Türen zu ihren Campus zu schließen. Studenten, die praktische Kurse belegen, mussten ihr Lernen auf Eis legen. Diejenigen, die theoretische Kurse belegen, mussten sich auf das Lernen zu Hause verlegen, da der Unterricht online stattfindet (IAU, 2020). Dies ist ein Ausmaß an Störung, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben. Viele Wissenschaftler und Experten glauben, dass der Anteil der Online-Kurse an Universitäten und Hochschulen in Zukunft noch weiter steigen wird. Es stellt sich die Frage, was die Coronavirus-Pandemie für die Hochschulbildung in den kommenden Jahren bedeuten wird. Aus historischen und funktionalen Gründen stehen die Universitäten im Widerspruch zu den gesellschaftlichen Entwicklungen. Einerseits haben die Hochschulen einen entscheidenden Einfluss auf diese Entwicklungen, andererseits werden sie auch von ihnen geprägt, dürfen sich aber nicht einfach an sie anpassen. Hochschulen bieten durch die Generierung und Vermittlung von Wissen die Chance, dass die alltagstheoretisch generierten Problemhorizonte der sie umgebenden Gesellschaften überschritten werden. Ihrer Rolle als Akteure im darauf aufbauenden Dialog werden sie vor allem dann gerecht, wenn sie die absehbaren Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen prospektiv aufgreifen. Gegenwärtig sind bereits Modernisierungsprozesse zu beobachten bzw. absehbar, die die Fähigkeit von Gesellschaften und Staaten zur Bewältigung des sozialen Wandels vor erhebliche Herausforderungen stellen. Die Herausforderungen resultieren daraus, dass die Anpassung von Gesellschaften an die anstehenden Veränderungen nur durch die Mobilisierung lange nicht benötigter Ressourcen der Konfliktbewältigung, Differenzierung und Innovationsverarbeitung gelingen wird. Die Dimensionen dieser Modernisierungsprozesse sind Wissensgesellschaft, Globalisierung, Europäisierung, Regionalisierung und demographische Entwicklungen. Die Mobilisierung entsprechender Bewältigungsressourcen erfordert Demokratisierungsprozesse, Veränderungen der staatlichen Aufgaben und Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten und bei den Arbeitsanforderungen. Abb. 14.1 zeigt Trends im Bildungs- und Unterrichtsbereich. Ein Trend zur stärkeren Privatisierung bzw. Teilprivatisierung des Bildungswesens auf allen Bildungsebenen ist Ausdruck einer stärker anwendungsorientierten und praxisnahen Bildung und Ausbildung bei gleichzeitiger Einschränkung der staatlichen Finanzierung in Europa. Unternehmen gründen ihre eigenen Bildungseinrichtungen oder kooperieren gezielt mit staatlichen Bildungseinrichtungen. Privatschulen aller Stufen gewinnen im Vergleich zu staatlichen Schulen an Beliebtheit. Der Anteil der privaten Finanzierung steigt. Finanzieller Stress ist in allen Systemen der tertiären Bildung ein Thema. Die Antworten darauf sind zum einen die Suche nach Effizienzreserven, zum anderen die Verlagerung der Kosten auf die Bildungsnachfrage. Dabei ist zwischen der Finanzierung der Bildungsprozesse selbst und der Finanzierung zu unterscheiden. An Universitäten z. B. wird der Bildungsprozess zu 85 % öffentlich und zu 15 % privat finanziert; bei den Lebensunterhalten ist es umgekehrt: 78 % werden privat und nur 22 % staatlich finanziert.
Suggested Citation
Marc Helmold, 2022.
"New Work im Bereich Bildung und Unterricht,"
Springer Books, in: New Work, transformatorische und virtuelle Führung, chapter 14, pages 159-172,
Springer.
Handle:
RePEc:spr:sprchp:978-3-031-16516-0_14
DOI: 10.1007/978-3-031-16516-0_14
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