Der Staat als Arbeitgeber von Beschaeftigten mit Migrationshintergrund: Eine empirische Analyse von Personalpraktiken in der oeffentlichen Verwaltung OEsterreichs (The State as an Employer of Migrants: An Empirical Analysis of Human Resource Practices in Austrian Public Administration)

In diesem Beitrag werden Besonderheiten des Staates als Arbeitgeber von Personen mit Migrationshintergrund untersucht. Ziel ist es zu analysieren, inwieweit ausgewaehlte Personalpraktiken und Argumentationsmuster das politische Ziel OEsterreichs, die Integration von Personen mit Migrationshintergrund in der oeffentlichen Verwaltung zu foerdern, unterstuetzen bzw. konterkarieren. Dafuer wird vor dem Hintergrund der Konzepte der Repraesentativen Buerokratie und des Diversity Managements eine empirische Fallstudie in zwei Organisationseinheiten der oeffentlichen Verwaltung OEsterreichs durchgefuehrt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass einschlaegige Institutionen wie ein Leitbild oder ein Diversity-Beauftragter nur sehr schwache Wirkung haben. Darueber hinaus dominieren in der Praxis oekonomische Argumente ueber gesellschaftspolitische Argumente, und neben formalen Verfahrensweisen existieren weitgehende informelle Personalpraktiken – beides Aspekte, die eine Integration von Personen mit Migrationshintergrund in die oeffentliche Verwaltung eher behindern als foerdern. (This article addresses the peculiarities of the state as an employer of migrants. It analyses the potential inherent in specific human resource practices and in specific patterns of theoretical reasoning regarding the integration of migrants into public administration. On the basis of the concepts of representative bureaucracy and of diversity management, we conduct an empirical case study in two Austrian administrative units. The results point to the low effectiveness of institutions like a mission statement or a diversity officer. In addition, in practice economical arguments dominate, whereas socio-political arguments can only seldom be found. Moreover, in the public administrations studied informal practices are quite prevalent, thereby hampering full integration of migrants as employees of public administration.)