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Abstract
Jenseits idealtypischer Modellannahmen ist eine ökologische Betriebspolitik sowie ihre organisations- und arbeitspolitische Umsetzung von den entscheidungsrelevanten Akteuren im Unternehmen, deren Interessen, Fachkompetenzen und betriebspolitischen Durchsetzungsmöglichkeiten abhängig. Ökologische Betriebsprozesse und ökonomische Reorganisationsprozesse bedürfen aufgrund ihrer inhärenten Machtund Interessenstrukturen – und der Ersetzung von Optimalität durch Validität in der Ausrichtung des Organisationshandelns – einer mikropolitischen Betrachtung, die die unterschiedlichen Handlungsfähigkeiten und -chancen der verschiedenen Akteure in der Organisation reflektiert. Insofern kommt einer mikropolitischen Betrachtung mit ihrer Konzentration auf Macht, Ungewißheitszonen und den Vermittlungsversuchen von „Struktur und Handlung“ eine entscheidende Bedeutung für betriebliche Veränderungsprozesse zu. Betriebliche Veränderungen folgen keiner festen Entwicklungslogik, sondern sie sind aufgrund der Kontingenz auch immer anders möglich. Insofern findet Handeln zwar immer in Strukturzusammenhängen statt, aber es bestehen dennoch Spielräume, die genutzt werden können und die ein politisches Handlungsfeld in Unternehmen eröffnen können. Die Suche nach möglichen ökologischen Handlungs- und Produktionsweisen im Betrieb ist aufgrund der ökonomischen, der mikro- und makropolitischen Konstellationen immer ein politisch machtdurchwirkter und relativ ergebnisoffener Such- und Lernprozeß im Rahmen bestehender kontingenter Handlungsräume. In diesem Sinne muß eine gewerkschaftliche ökologische Betriebspolitik „good enough“ sein, um diesen Möglichkeits- und Artikulationsraum in den betriebspolitischen Handlungsfeldern immer wieder neu zu eröffnen und um die betrieblichen Akteure zu befähigen, innerhalb der betrieblichen Strukturen eigenständige Handlungsmöglichkeiten wahrzunehmen.
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