Author
Abstract
Von einer zukunftsfähigen Globalisierung kann nur die Rede sein, wenn dieNormorientierung der Geschlechtergerechtigkeit integriert wird in eine umwelt-und sozial gerechte Perspektive. Deshalb verknüpft das vorliegende Papierkritische Diskurse zur neoliberalen Globalisierung mit feministischen Ökonomie- und Ökologieansätzen. Feministische Globalisierungskritik wird hier entlang zweier Achsen entfaltet, nämlich Frauenarbeit und Sicherung von Überlebensgrundlagen (Livelihood).Beide geraten durch Liberalisierungspolitiken, Privatisierung und die fort-schreitende Kommerzialisierung aller Ressourcen und Lebensbereiche zunehmendunter Druck. Arme Frauen und andere Ressourcen-, Einkommens- und Macht-arme verlieren ihre Nutzungsrechte an den Überlebensressourcen Land, Wasser, Biodiversität und Saatgut und ihre Zugangsrechte zu sozialer Grundversorgung.Gleichzeitig gehört es zur Funktionslogik der neoliberalen Marktökonomie, dievor allem von Frauen geleistete Arbeit zur sozialen Versorgung, gesell-schaftlichen Reproduktion und Subsistenz als nicht wertschöpfend abzuwerten,sie trotzdem aber ständig als Zuarbeits- und Sicherheitspolster zu nutzen.Unter den Bedingungen globalisierter Standortkonkurrenz findet ein Rennen der Kostensenkung und Produktivitätssteigerung statt, das zu einem erheblichen Teil auf dem Rücken von Frauen ausgetragen wird. Der universalisierte Marktzwangvon Rentabilität und Effizienz führt in eine Krise der sozialen Versorgung, der Ernährungssicherung und der Überlebenssicherung der Armen.Das Rechtsregime der Welthandelsorganisation setzt sich über soziale Rechte undUmweltschutz hinweg, während gleichzeitig die Märkte soziale und ökologischeKosten externalisieren und Regierungen soziale und ökologische Aufgaben in dieEigenverantwortung der einzelnen und lokalen Gemeinschaften abschieben.Es geht darum, Livelihood-Rechte von Frauen und anderen sozial Schwachengegen das Rechtsregime des Freihandels zu schützen und demokratisch Gegen-macht und Gegenmodelle aufzubauen, die Überleben und soziale Reproduktionnachhaltig sichern. Global Governance Regime und staatliche Politiken müssenErmöglichungsräume öffnen und einen rechtlichen Rahmen setzen, damit auf derlokalen Ebene die Überlebenssicherung und Ressourcenrechte neu ausgehandeltwerden können. Nur mit multiplen Strategien und Mehr-Ebenen-Kämpfen könnenFrauen- und Livelihood-Rechte globalisiert werden.
Suggested Citation
Download full text from publisher
Corrections
All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:wuppap:141. See general information about how to correct material in RePEc.
If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.
We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .
If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.
For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/wikuede.html .
Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through
the various RePEc services.