Author
Listed:
- Zuloaga, Gonzalo
- Kulenkampff, Gabriele
- Ockenfels, Martin
- Plückebaum, Thomas
Abstract
Für Zwecke der regulatorischen Kostenbestimmung wurde in der Vergangenheit die Abgrenzung der Anschlussbereiche im Netz des regulierten Unternehmens unter Anwendung des sogenannten 'scorched-node' Ansatzes übernommen. Die Auslegung der bestehenden Anschlussbereiche ist letztlich den Anforderungen und Restriktionen des kupferbasierten Telefonnetzes geschuldet. Mit der Verfügbarkeit glasfaserbasierter Anschlusstechnologien haben sich die technischen Restriktionen hinsichtlich der Reichweite von Anschlusslinien relevant verändert. Der Einsatz der Glasfaser eröffnet die Möglichkeit, Anschlussnetze räumlich weiter auszudehnen, als dies in reinen Kupfernetzen möglich war. Im Rahmen dieser Studie wird der Frage nachgegangen, von was für einer Leistungsfähigkeit bei glasfaserbasierten Anschlussnetztechnologien hinsichtlich der räumlichen Erstreckung heutzutage ausgegangen werden kann. Dabei werden die technischen Besonderheiten der Signalübertragung, Störung und Dämpfung in Abhängigkeit des eingesetzten Mediums - Kupferdoppelader oder Glasfaser vergleichend gegenüber gestellt und gezeigt, dass für glasfaserbasierte nahezu keine relevante Beschränkung hinsichtlich der Reichweite der Anschlusslinie bestehen. Unter ungünstigsten Bedingungen stellt eine Länge von 6 bis 10 km die Untergrenze für eine FTTH PtP Anschlusslinie dar. In der Regel liegt diese aber deutlich höher. Qualität von Spleißen und Steckern sowie der Einsatz leistungsfähiger SFP-Module sind dafür entscheidend. Mit Blick auf die räumliche Abgrenzung von glasfaserbasierten Anschlussbereichen ist festzustellen, dass auch für hybride Lösungen eine deutliche Ausweitung aus technischer Sicht möglich ist. Unterschiede zwischen verschiedenen Glasfasertechnologien kommen lediglich bei PON-Architekturen im Vergleich zu FTTH PtP Ethernet Technologien zum Tragen. Aufgrund der relevanten Dämpfungseigenschaften von Splittern weisen PON-Architekturen im Vergleich eine deutlich geringere Reichweite auf. Je nach Auswahl des Splittingverhältnisses liegt die Erstreckungsmöglichkeit zwischen 7 und 55 km. Ob sich aus diesen Zusammenhängen ein Credo für eine generelle Ausdehnung der räumlichen Erstreckung von Anschlussbereichen und damit Auflösung von Hauptverteilerstandorten des Kupfernetzes ableiten lässt, kann nicht allein auf Basis der technischen Zusammenhänge beantwortet werden. Dazu bedarf es einer weitergehenden ökonomische Analyse, die Gegenstand des WIK Diskussionsbeitrags Nr. 494 ist (Ökonomische Aspekte der räumlichen Erstreckung von Anschlussnetzen).
Suggested Citation
Zuloaga, Gonzalo & Kulenkampff, Gabriele & Ockenfels, Martin & Plückebaum, Thomas, 2022.
"Technische Aspekte der räumlichen Erstreckung von Anschlussnetzen,"
WIK Discussion Papers
493, WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH.
Handle:
RePEc:zbw:wikdps:493
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