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Abstract
Zielvereinbarungen finden - der Literaturlage zufolge - rasch zunehmende Verbreitung. Das mag damit erklärt werden, daß sie als Universalwerkzeug betrieblicher Gestaltung dienen können, sich gar zu einem machtvollen Mittel strategischen Managements entwickeln lassen. Einen „Quantensprung zu mehr Leistung“ verspricht etwa Bühner (2000), „mehr Motivation durch Transparenz, bessere Führung durch Controlling, und höhere Leistung durch Fairness.“ Abgesehen von der üblichen Unkenntnis der Physik, die sich in solchen Zitaten ausdrückt (es gibt nichts Kleineres in der physikalischen Welt als einen Quantensprung) kann man auch die anderen Thesen kaum aufrecht erhalten, sieht man sich die Praxis des „Management by Ob- jectives“ an. Hier dominiert ihre Verwendung in rudimentärster Form, als Mittel der Zielsetzung und der Anreizgestaltung in der Hand von Personaltechnikern, die Leistung immer mehr Dimensionen, in immer feineren Einheiten messen, und mit Euro für Euro anreizen wollen. Mit eher enttäuschenden Ergebnissen. So bliebe als nüchterne Folgerung nur, über die Möglichkeiten des Instruments „aufzuklären“ und zugleich die Praktiker vor seinem Einsatz zu warnen, weil das Instrument mit hoher Wahrscheinlichkeit Sinn-los eingesetzt werden wird. Mein Beitrag folgt dieser Logik: Er skizziert bislang konzeptionell und praktisch weniger ausgelotete Möglichkeiten der Ausgestaltung und des strategisch intelligenten Einsatzes von Zielvereinbarungen, und referiert dazu eigene Fallstudien. Zu den weniger diskutierten und genutzten Möglichkeiten von Zielvereinbarungen zählt, daß sie sich als Instrument zur Steigerung institutioneller Reflexivität eignen, d.h. zur Schaffung von Gelegenheiten der Selbstbeobachtung und zur Verständigung über Ziele.
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