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Abstract
Die Operation Althea in Bosnien und Herzegowina ist der bisher anspruchsvollste militärische Einsatz unter Führung der EU. Er stellt den vorläufigen Höhepunkt der Kooperation von NATO und EU im Krisenmanagement dar. Die Untersuchung der Zusammenarbeit beider Organisationen in der Vorbereitungsphase von Althea und im ersten Jahr des Einsatzes ergibt unter anderem, dass die Beziehungen von NATO und EU den vereinbarten Grundsätzen der "strategischen Partnerschaft" nur zum Teil gerecht werden. Die größten Defizite bestehen bei der Kooperation der politischen Gremien von NATO und EU. Da für alle Entscheidungen ein Konsens in beiden Organisationen erforderlich ist, sind hier angesichts der gewachsenen Mitgliederzahl Probleme zu erwarten. In der Vorbereitung der Operation Althea waren unterschiedliche Vorstellungen und divergierende Interessen Ursache für verzögerte Entscheidungen. Was die militärische Ebene betrifft, so wurden die Vereinbarungen zwischen NATO und EU effektiv und professionell genutzt. Althea hat jedoch auch Grenzen deutlich werden lassen: Wegen der Komplexität der Regelungen und langer Vorbereitung wird ihre Anwendung wohl auf die Nachfolge von NATO-Operationen beschränkt bleiben. Insgesamt hat es bei der Zusammenarbeit von NATO und EU im Krisenmanagement in den vergangenen Jahren Fortschritte gegeben, doch sollten nun Maßnahmen ergriffen werden, um diese Tendenz zu verstetigen. So sollte der strategische Dialog zwischen beiden Organisationen intensiviert und bei heraufziehenden Krisen frühzeitig gemeinsam über die Lage, Zielvorstellungen und mögliche Maßnahmen gesprochen werden. (SWP-Studie / SWP)
Suggested Citation
Kupferschmidt, Frank, 2006.
"Strategische Partnerschaft in der Bewährung: Die Zusammenarbeit von NATO und EU bei der Operation Althea,"
SWP-Studien
S 7/2006, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
Handle:
RePEc:zbw:swpstu:s72006
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