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Abstract
Die Transition Indonesiens seit dem Ende des Suharto-Regimes 1998 wird begleitet von einem (Wieder-)Aufflammen bewaffneter Konflikte in vielen Teilen des Landes. Als derzeit größte Herausforderung für die staatliche Souveränität und Integrität Indonesiens gilt der Sezessionskonflikt in Aceh. Aber auch in der weiteren südostasiatischen Region gibt es Sezessionsbestrebungen, die sich insbesondere seit dem 11. September 2001 verschärft und mit nichtmilitärischen Risiken überlagert haben. Eine gewaltsame Sezession Acehs könnte somit eine Kettenreaktion auslösen. Untersucht werden die Genese des Aceh-Konflikts, das Scheitern der Verhandlungen in den Jahren 2000 und 2003 sowie die Auswirkungen auf die Stabilität Indonesiens und der südostasiatischen Region. Es ergeben sich vier Schlußfolgerungen: Der Konflikt um Aceh kann trotz der waffentechnischen und personellen Überlegenheit der indonesischen Sicherheitskräfte militärisch nicht gelöst werden. Die Unterstützung der lokalen Bevölkerung für die Unabhängigkeitsbewegung ist hierfür zu groß. Nur ein umfassendes Autonomiestatut für Aceh beinhaltet die Möglichkeit einer zivilen Konfliktlösung, da es die Mehrheit der Acehnesen bei adäquater Ausstattung und Implementierung für den Erhalt des Gesamtstaats gewinnen könnte. Auch wenn eine Lösung des Konfliktes mit militärischen Mitteln zu erreichen wäre, würde dies gleichzeitig eine Rückkehr des Militärs in die Politik fördern und so die Demokratisierung Indonesiens blockieren. Westliche Geber sollten Jakartas andauernde wirtschaftliche Abhängigkeit nutzen, um eine Rückkehr des indonesischen Militärs in die Politik zu verhindern und zudem auf eine zivile Lösung des Konfliktes drängen. (SWP-Studie / SWP)
Suggested Citation
Heiduk, Felix, 2004.
"Der Aceh-Konflikt und seine Auswirkungen auf die Stabilität Indonesiens und Südostasiens,"
SWP-Studien
S 5/2004, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
Handle:
RePEc:zbw:swpstu:s52004
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