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Chinas Bankensystem auf langem Reformweg

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  • Schröder, Klaus

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Der chinesische Finanzsektor ist mit einem enormen Risiko behaftet. Monetäre Stabilität und Finanzdisziplin auf allen Ebenen von Staat und Wirtschaft als notwendige Voraussetzungen für ein Gelingen der Wirtschaftsreformen sind seit langem überfällig. Das staatliche Bankensystem blieb 20 Jahre lang nahezu unverändert. Das gesamte Spar- und Investitionskapital lag in den Händen von Politikern und nicht von geschulten Fachleuten. Es wurde in vielen Fällen nicht wachstumsfördernd eingesetzt, sondern zum Erhalt der sozialen Stabilität der reformierten Staatsbetriebe. Die Staatsbanken mußten die staatlichen Unternehmen unabhängig von ihrer Kreditwürdigkeit mit Liquidität und Krediten versorgen und sitzen mittlerweile auf einem riesigen Berg uneinbringbarer Forderungen (Non Performing Loans - NPL). Ihr Eigenkapital ist durch diese faulen Kredite zum großen Teil aufgezehrt, ihre Erträge sind schwach beziehungsweise die Verluste hoch. Mit diesem schweren planwirtschaftlichen Erbe bilden die chinesischen Staatsbanken die Achillesferse der gesamten Reformpolitik. Die Politik hat gewaltige Anstrengungen zu unternehmen, um eine offene Bankenkrise zu verhindern und die monetäre Ordnung so zu modernisieren, daß es den Banken gelingt, modernes Wachstum zu finanzieren anstatt maroder Staatsbetriebe. Vorrangig dafür ist die Kommerzialisierung der Staatsbanken, so daß sie ausschließlich oder wenigstens überwiegend dem Ziel der Gewinnmaximierung und nicht mehr der sozialen Abfederung der Reformpolitik verpflichtet sind. Es besteht ein Zwang zur Professionalisierung und zur Einführung von Rentabilitätsdenken im chinesischen Bankensystem. Nur rentabilitätsorientiert handelnden Banken kann die Finanzierung des gesamtwirtschaftlichen Strukturwandels gelingen. Gleichzeitig gilt es, die Umgestaltung des Zentralbank- und Bankenaufsichtssystems zu beschleunigen. (SWP-Studie / SWP)

Suggested Citation

  • Schröder, Klaus, 2003. "Chinas Bankensystem auf langem Reformweg," SWP-Studien S 43/2003, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
  • Handle: RePEc:zbw:swpstu:s432003
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