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Abstract
Laut Zeitplan werden 34 Staaten des amerikanischen Kontinents im Januar 2005 ein Freihandelsabkommen unterzeichnen. Mit einer Wirtschaftsleistung von 13 Billionen Dollar und 820 Millionen Konsumenten wäre die Área de Libre Comercio de las Américas (ALCA) der größte Handelsblock der Welt. Die Verhandlungen werden zwar fortgesetzt, es wachsen jedoch die Zweifel darüber, wann das Projekt verwirklicht wird und ob überhaupt jemals eine Freihandelszone von Feuerland bis Alaska entsteht. Gegen eine rasche Einigung sprechen die schwierigen Verhandlungen zwischen den USA und Brasilien, die sich seit November 2002 den Vorsitz des ALCA-Prozesses teilen. Die politische Essenz der ALCA wäre eine Neuordnung der Beziehungen zwischen Brasilien und den USA als Führungsmächte in Nord- und Südamerika, die wirtschaftliche die Zusammenführung der beiden Handelsblöcke MERCOSUR und NAFTA. Für Lateinamerika wären mit der ALCA zwar wirtschaftliche Vorteile verbunden, aber auch Risiken wie wachsende Armut und eine kulturelle "Nordamerikanisierung". Den Europäern vermittelt das ALCA-Projekt die Botschaft der Monroe-Doktrin, sich aus Lateinamerika herauszuhalten. Dies gilt vor allem für den MERCOSUR, dem bedeutendsten Partner der EU. Um eine "Ent-Europäisierung" Südamerikas zu verhindern, sollte die EU noch vor der Verwirklichung der ALCA ein Assoziationsabkommen mit dem MERCOSUR unterzeichnen. Diese Studie bewertet anhand der Verhandlungspositionen der beteiligten Länder die Realisierungschance einer ALCA, ihre möglichen Auswirkungen und wägt verschiedene Szenarien gegeneinander ab. Denkbar wären zwei Ergebnisse: Entweder konkurrierende Handelsblöcke auf dem amerikanischen und dem europäischen Kontinent oder die Anbindung Südamerikas an die EU und ein erweiterter nordamerikanischer Raum unter Führung der USA. (SWP-Studie / SWP)
Suggested Citation
Gratius, Susanne, 2003.
"Sackgasse ALCA? Das amerikanische Freihandelsprojekt zwischen Bilateralismus und Monroe-Doktrin,"
SWP-Studien
S 33/2003, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
Handle:
RePEc:zbw:swpstu:s332003
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