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Abstract
Die wirtschaftliche Transformation der neuen EU-Mitgliedstaaten (NMS) hat deren Finanzsysteme in den Finanzsektor der Altmitglieder integriert. Ziel des Prozesses war, einen besseren Schutz gegen externe Schocks zu erreichen. Zudem stützen moderne Finanzmärkte Wachstum und Beschäftigung, indem sie die Umsetzung der "vier europäischen Freiheiten" - zu denen die freie Kapitalbewegung gehört - überhaupt erst ermöglichen. Allerdings überwiegen in den NMS die bankbasierten Finanzdienstleistungen gegenüber der börsengestützten Intermediation. Es sind also vor allem Banken, die dringend benötigtes Kapital bereitstellen, um die teilweise enormen Leistungsbilanzdefizite der NMS zu finanzieren. Hinzu kommt, dass der Bankensektor der Neumitglieder überwiegend im Besitz westeuropäischer Investoren ist. Daher wurde befürchtet, dass die krisengeschüttelten Mutterinstitute in den alten Mitgliedsländern ihren Filialen die Refinanzierung verweigern und so eine massive Wirtschaftsdepression in den NMS auslösen. Aufgrund der gestiegenen gegenseitigen Abhängigkeit und der umfassenden Verflechtung zwischen den Finanzsystemen von Alt- und Neumitgliedern ist dies bislang nicht eingetreten. Die NMS können die Wirtschaftskrise aber nicht aus eigener Kraft meistern; sie sind auf Unterstützung der EU angewiesen. Dabei müssen die intraeuropäischen Ungleichgewichte berücksichtigt werden; zudem sind Aufsicht und Regulierung den Erfordernissen der NMS anzupassen
Suggested Citation
Hishow, Ognian, 2009.
"Die Finanzsysteme der neuen EU-Mitgliedstaaten im Zeichen der weltweiten Krise,"
SWP-Studien
S 22/2009, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
Handle:
RePEc:zbw:swpstu:s222009
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