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Abstract
Brasilien verfolgt ein ambitioniertes maritimes Rüstungsprogramm, das bis 2030 umgesetzt werden soll und den Umfang der Flotte nahezu verdoppeln würde. Mit nuklear angetriebenen Ubooten, Flugzeugträgern sowie dem Ausbau der amphibischen Fähigkeiten wird außerdem ein wesentlicher qualitativer Zuwachs angestrebt. Ein neuer Großstützpunkt im Norden des Landes und ausgesprochen gute Beziehungen zu vielen westafrikanischen Staaten geben Brasilien in der von ihm definierten südatlantischen Interessensphäre eine solide strategische Basis für eine mögliche Verstärkung seiner maritimen Präsenz. Die allgemeine Abschreckung sowie der Schutz der Ölvorkommen im Festlandsockel Brasiliens, die für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes eminent wichtig sind, werden offiziell als Hauptmotive für das Vorhaben genannt. Dabei ist Brasiliens Außenpolitik in den letzten Jahren stark prestigeorientiert, was seinen Ausdruck auch im Streben nach einem ständigen Sitz im VN-Sicherheitsrat sowie nach signifikant größerer internationaler Anerkennung und Relevanz findet. Sollte das Programm vollständig umgesetzt werden, würde Brasilien in naher Zukunft über ein neues außenpolitisches Instrument verfügen. Wie zukünftige brasilianische Regierungen dieses Instrument nutzen werden, ist schwer zu prognostizieren. Dem nennenswerten Zuwachs maritimer Macht in einem für den Handelsverkehr wichtigen Seegebiet sollte in jedem Fall mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden als bisher. Eine frühzeitige Kooperation im wichtigen Feld der maritimen Sicherheit böte eine tragfähige Basis für eine langfristige Zusammenarbeit mit einem maritim deutlich erstarkten Brasilien. Dabei könnten bereits vorhandene Initiativen als Anknüpfungspunkte genutzt werden
Suggested Citation
Albrecht, Sascha, 2011.
"Seemacht Brasilien? Maritime Ambitionen einer aufstrebenden Macht im Südatlantik,"
SWP-Studien
S 21/2011, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
Handle:
RePEc:zbw:swpstu:s212011
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