Author
Abstract
Die Verhinderung massenhafter innerstaatlicher Gewalt ist seit langem ein wichtiges Anliegen internationaler Politik. Klassische Konfliktprävention (in Deutschland oft auch als Krisenprävention bezeichnet) zielt vor allem darauf, dem Ausbruch von Bürgerkriegen entgegenzuwirken; Prävention im Sinne des Prinzips der Schutzverantwortung konzentriert sich auf die Verhinderung spezifischer Verbrechen, wie sie oft mit dem Begriff der Massenverbrechen ("mass atrocities") zusammengefasst werden. Da solche Verbrechen vor allem, wenn auch nicht ausschließlich im Rahmen von Bürgerkriegen verübt werden, besteht eine breite Überlappung, wenn auch keine völlige Übereinstimmung beider Konzepte. Die Prävention von Gewalt - sei es im herkömmlichen Sinne, sei es im engeren Verständnis einer "Präventionsverantwortung" - setzt ein großes Maß an Wissen voraus: an Wissen darüber, wie sich die Risiken von Gewaltkonflikten erkennen und möglichst genau prognostizieren lassen; an Wissen darüber, wie diese Risiken verringert werden können - ob auf langfristigem strukturellem Wege oder mit direkten operativen Interventionen. Groß ist der Anspruch der Prävention, eher klein die Grundlage handlungsrelevanten Wissens über die Ursachen von Konflikten, die Möglichkeiten der Risikoprognose und die Wirksamkeit von Instrumenten. Vor dem Hintergrund dieses immer wieder beklagten Befundes stellt sich die Frage: Was kann die Wissenschaft zu einer evidenzinformierten Politik der Prävention organisierter massenhafter Gewalttaten beitragen? Welche Erträge der einschlägigen Forschung sollten politische Entscheidungsträger/innen und Planer/innen zumindest zur Kenntnis nehmen, um ihre eigenen impliziten "Theorien" zu überprüfen und um sich neues, politikrelevantes Wissen anzueignen? (SWP-Studien)
Suggested Citation
Rudolf, Peter, 2015.
"Bürgerkriege und Massenverbrechen verhindern - aber wie? Erträge der Forschung,"
SWP-Studien
S 16/2015, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
Handle:
RePEc:zbw:swpstu:s162015
Download full text from publisher
Corrections
All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:swpstu:s162015. See general information about how to correct material in RePEc.
If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.
We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .
If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.
For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://www.swp-berlin.org/ .
Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through
the various RePEc services.