IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/p/zbw/swpstu/s162003.html
   My bibliography  Save this paper

Putins Militärpolitik

Author

Listed:
  • Adomeit, Hannes

Abstract

Die russischen Streitkräfte befinden sich in einem kritischen Zustand. Das betrifft ihre innere Verfassung, Moral, Ausbildung, Ausrüstung und Kampfbereitschaft. Die Armee ist von Korruption und Kriminalität durchsetzt. Gewalt ist an der Tagesordnung. Die Streitkräfte sind immer noch auf einen großen konventionellen Krieg mit der NATO ausgerichtet. Ihr Charakter als eine mehr als eine Million Mann umfassende Massenarmee hat sich nicht geändert. Die Einsatzpläne des Kalten Krieges liegen immer noch griffbereit in den Schubladen des Generalstabs. Gebraucht werden heute schnell einsatzfähige, mobile und flexible Kräfte. Über derartige Kräfte verfügt Rußland jedoch nicht. Schließlich beleuchtet der nicht enden wollende Konflikt in Tschetschenien einerseits den desolaten Zustand der Streitkräfte und Sondertruppen, andererseits verschärft er die kritische Situation. Präsident Putin hat die Notwendigkeit grundlegender Reformen im Militärwesen erkannt. Er will Streitkräfte, die "kompakt, modern und gut bezahlt sind". Er hat sich für drastische Personalkürzungen stark gemacht und will eine Berufsarmee einführen. Putin hat sogar einer "Demilitarisierung des öffentlichen Lebens" das Wort geredet. Anders als in internationalen militärischen und sicherheitspolitischen Fragen wie Raketenabwehr, NATO-Ost-Erweiterung und amerikanische Militärpräsenz in Zentralasien sowie im Kaukasus hat er sich bei den internen russischen Militärfragen jedoch nicht durchsetzen können. Er hat praktisch die Kontrolle über die in Tschetschenien eingesetzten bewaffneten Kräfte verloren. Eine Militärreform bleibt infolgedessen eine ungelöstes Problem sowohl der russischen Politik als auch des Verhältnisses zwischen Rußland und dem Westen. (SWP-Studie / SWP)

Suggested Citation

  • Adomeit, Hannes, 2003. "Putins Militärpolitik," SWP-Studien S 16/2003, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
  • Handle: RePEc:zbw:swpstu:s162003
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/252466/1/2003S16.pdf
    Download Restriction: no
    ---><---

    More about this item

    Statistics

    Access and download statistics

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:swpstu:s162003. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://www.swp-berlin.org/ .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.