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Bei den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 sind biologische oder chemische Kampfstoffe nicht eingesetzt worden. Nicht zuletzt durch die in der Folge u.a. in den Büros amerikanischer Senatoren aufgetauchten, mit Milzbrandsporen verseuchten Briefen, in deren Folge fünf Personen starben, sind einer breiten Öffentlichkeit die Gefahren deutlich geworden, die von chemischen oder biologischen Kampfstoffen in den Händen von Terroristen ausgehen können. Schon zuvor, im März 1995, hatte die japanische Aum-Sekte in der U-Bahn von Tokio durch einen Anschlag mit dem Nervengas Sarin zwölf Personen getötet. Derzeit deuten Indizien darauf hin, dass sich die Terror-Organisation Al Qaida zwar für chemische und biologische Kampfstoffe interessierte, aber nicht über sie verfügte. Terroristen können sich auf verschiedenen Wegen Zugang zu chemischen oder biologischen Kampfstoffen verschaffen: über die Natur (z.B. infolge natürlich auftretender Infektionskrankheiten); über wissenschaftliche Sammlungen für Mikroorganismen; über den zivilen Handel mit Chemikalien, die als Vorprodukte für chemische Kampfstoffe genutzt werden können; und über Staaten, die chemische oder biologische Kampfstoffe produzieren. Da das Phänomen des internationalen Terrorismus in den vergangenen Jahren deutlich an Gefährlichkeit gewonnen hat, besteht die Gefahr, dass Terroristen künftig auch chemische und biologische Kampfstoffe einsetzen könnten. Bis jetzt haben sie es allerdings nicht vermocht, diese Kampfstoffe so aufzubereiten und einzusetzen, dass sie damit wirklich großen Schaden verursachen konnten. Eine Garantie für die Zukunft ist damit aber nicht verbunden. Daher werden in der Studie einige Maßnahmen vorgeschlagen, um den Schutz der Bevölkerung zu verbessern. Dabei wird es in Deutschland insbesondere darauf ankommen, die Bund-Länder Kooperation weiter zu verbessern. Dazu gehören auch gemeinsame Übungen der Bundeswehr mit nicht-militärischen Organisationen. Insgesamt sollte die Ausbildung und Ausrüstung des Rettungspersonals verbessert und die Forschungsarbeiten sowohl an neuen Detektionsverfahren, als auch an neuen Arzneimitteln und verbesserten Impfstoffen intensiviert werden. (SWP-Studie / SWP)
Suggested Citation
Thränert, Oliver, 2002.
"Terror mit chemischen und biologischen Waffen: Risikoanalyse und Schutzmöglichkeiten,"
SWP-Studien
S 14/2002, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs.
Handle:
RePEc:zbw:swpstu:s142002
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