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Für Unternehmen ist es in der heutigen Zeit essenziell, durch Innovationen einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Besonders die Selektion der erfolgsbringenden Ideen stellt eine Herausforderung im Innovationsprozess dar. Allzu oft scheitern Innovationen nach der Einführung am Markt oder verworfene Ideen werden von der Konkurrenz entwickelt und stellen sich als Erfolg heraus. Es existiert bisher keine einheitliche Theorie, nach welchen Kriterien, abhängig von der Phase im Innovationsprozess, zu bewerten ist, um Fehler zu vermeiden. Das Ziel dieser Arbeit besteht daher darin, eine Hilfestellung für die Zusammenstellung von Bewertungskriterien zur optimalen Auswahl von Ideen während des Innovationsprozesses zu entwickeln. Die Forschungsfrage wurde auf dieses Ziel ausgelegt und hinterfragt zudem, welche Anzahl an Kriterien, welche Gewichtungen und welche Skalierungen sich für die Bewertung von Innovationsideen empfehlen lassen. Die Arbeit bezieht sich dabei ausschließlich auf Produktinnovationen. Da die Entstehung und Durchsetzung von Innovationen eng mit einer im Unternehmen vorherrschenden Innovations-, Fehler- und Risikokultur verbunden sind, werden diese im Verlauf der Arbeit zusätzlich untersucht. Wissenschaftliche Quellen für Bewertungskriterien und die Ergebnisse aus der qualitativen Inhaltsanalyse von sechs leitfadenorientierten Experteninterviews sowie einer Gruppendiskussion sind zur Beantwortung der Forschungsfrage analysiert worden. Die sich daraus ergebenden Bewertungskriterien sind zu einem Kriterienset zusammengestellt worden. Dieses stellt dar, in welcher Phase des Innovationsprozesses das jeweilige Kriterium in die Bewertung der Innovationsideen einbezogen werden kann. Die Anzahl der zu verwendenden Kriterien ist dabei limitiert und nimmt im Laufe des Innovationsprozesses auf bis zu zehn Kriterien zu. Unterschieden wird die zeitliche Verwendung der Kriterien in Abhängigkeit vom Neuheitsgrad der Idee. Zusätzlich bietet das Bewertungskriterienset eine Einteilung der Kriterien in Obergruppen. Somit wird direkt erkannt, ob aus einer Obergruppe viele Kriterien ausgewählt werden und einer Überbetonung der Obergruppe kann vorgebeugt werden. Außerdem gibt das Kriterienset Hinweise zur Interpretation der Kriterien. Abhängig davon, was unter einem Kriterienbegriff verstanden wird, kann eine Doppelbewertung oder gegenseitige Aufhebung der Kriterien entstehen. Um dies zu vermeiden, ist eine Einflussmatrix entwickelt worden. Sie zeigt auf, welche Kombinationen von Kriterien sich gegenseitig beeinflussen können. Das Kriterienset kann demnach den Innovationsprozess in jeder Phase unterstützen und bietet einen optimalen Rahmen um das Potential von innovativen Ideen zu erfassen und abzubilden. Darüber hinaus haben die Forschungsergebnisse einen optimierten Ablauf des Bewertungsprozesses ergeben. Empfehlungen gehen auf Aufgaben vor und nach der Bewertung ein und beinhalten unter anderem wie bzw. ob Kriterien gewichtet werden sollten sowie Skalierungsmöglichkeiten. Die Kombination aus Kriterienauswahlset, Einflussmatrix und Handlungsempfehlungen macht das in dieser Arbeit entwickelte Konzept nicht nur für die Robert Bosch GmbH zu einem wertvollen Tool.
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