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[Einleitung und Hintergrund] Im Vergleich zu anderen Rohstoffen besitzt Holz zwei Eigenschaften: es kann nachwachsen und es ist in der Lage, den anthropogen bedingten CO2-Ausstoß zu binden. Wird Holz nachhaltig produziert, so kann es auch verstärkt genutzt werden. Dies ist das Ziel des Programms Charta für Holz, das die Bundesregierung vor zehn Jahren verabschiedet hat. Im Detail geht es bei der Charta für Holz darum, durch einen gesteigerten Holzverbrauch positive Effekte für den Klimaschutz, die Lebensqualität, Innovationen und Beschäftigung zu erreichen. Die Steigerung des Holzverbrauchs ist zwar mit einer erhöhten Nutzung von Wäldern verbunden, wodurch die Kapazität des Waldökosystems, Kohlenstoff zu speichern, gemindert wird. Auf der anderen Seite entstehen aber mindestens zwei positive Effekte: In den aus Holz hergestellten Produkten wird Kohlenstoff gebunden und sowohl bei zahlreichen stofflichen Nutzungsarten als auch bei einer energetischen Nutzung von Holz wird die Energiegewinnung aus fossilen Stoffen reduziert, was zur Verminderung der CO2-Emissionen führen kann. Im Vergleich zu Speicherungseffekten durch Nutzungsverzicht und Ausweisung von Naturschutzgebieten entstehen bei der Nutzung des Holzes Wertschöpfungsketten mit nicht vernachlässigbaren Beschäftigungseffekten. Um diese Effekte zu erreichen und einen substantiierten Vergleich mit anderen Ansätzen zur Minderung der Kohlenstoffbelastung zu ermöglichen, ist eine eingehende Strukturanalyse der Forst- und Holzindustrie erforderlich. Im Rahmen der Clusterstatistik Forst und Holz werden am Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie Analysen zur Entwicklung von Umsatz, Beschäftigung und Wertschöpfung durchgeführt. Der erste Bericht zum Cluster Forst und Holz basierte auf den Daten des Jahres 2005 (Seintsch 2007). Weitere Berichte folgten für die Zeitperioden 2000 bis 2007 (Seintsch 2010), 2000 bis 2011 (Seintsch 2013) und 2000 bis 2012 (Becher 2014). Der vorliegende Bericht greift den bewährten methodischen Ansatz der vorausgegangen Arbeiten auf und ist eine Fortschreibung der Zeitreihe für das Jahr 2013. Zur Analyse der Struktur und Bedeutung eines Wirtschaftszweiges für die gesamte Volkswirtschaft wird in den Wirtschaftswissenschaften die Methode der volkswirtschaftlichen Gesamt-rechnung (VGR) angewendet. Im Rahmen der VGR werden zum einen die Zusammenhänge zwischen einzelnen Branchen der Volkswirtschaft analysiert, zum anderen deren Beitrag zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes ermittelt. Eine vollständige Analyse des Clusters Forst und Holz müsste daher interne und externe Abhängigkeiten einbeziehen, d.h. die Beziehungen des produzierenden Gewerbes im Bereich Forst und Holz umfassen und umgekehrt den Ein-fluss der Konsumenten auf die Entwicklung des forst- und holzwirtschaftlichen Sektors untersuchen. Da die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) den Kreislauf der Entstehung des Bruttosozialproduktes durch die Unternehmen, über seine Verwendung bis hin zur Verteilung des Volksvermögens untersucht (Felderer & Homburg 2005), ist die Bedeutung der Clusterstatistik darin zu sehen, dass sie den Beitrag der Forst und Holzwirtschaft zur Entstehung des gesamten Bruttosozialprodukt quantifiziert.
Suggested Citation
Becher, Georg, 2015.
"Clusterstatistik Forst und Holz: Tabellen für das Bundesgebiet und die Länder 2000 bis 2013,"
Thünen Working Papers
48, Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries.
Handle:
RePEc:zbw:jhtiwp:48
DOI: 10.3220/WP1443683579000
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Cited by:
- Bösch, Matthias & Elsasser, Peter & Rock, Joachim & Rüter, Sebastian & Weimar, Holger & Dieter, Matthias, 2017.
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- Jakob Hildebrandt & Alberto Bezama & Daniela Thrän, 2020.
"Insights from the Sustainability Monitoring Tool SUMINISTRO Applied to a Case Study System of Prospective Wood-Based Industry Networks in Central Germany,"
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