IDEAS home Printed from https://ideas.repec.org/p/zbw/iwkrep/314429.html
   My bibliography  Save this paper

Die 4-Tage-Woche in der deutschen Wirtschaft: Eine empirische Analyse der Chancen und Risiken auf Grundlage des IW-Personalpanels

Author

Listed:
  • Schleiermacher, Thomas
  • Schäfer, Holger

Abstract

Die Diskussion um die Einführung einer 4-Tage-Woche in Deutschland ist von kontroversen Ansichten geprägt: Die einen sehen sie als den Weg zu einer modernen und produktiveren Arbeitswelt, die anderen befürchten wirtschaftliche Nachteile und eine Verschärfung des Arbeitskräftemangels. Der vorliegende Bericht gibt auf Grundlage einer repräsentativen Umfrage im IW-Personalpanel von mehr als 830 Personalverantwortlichen und HR-Experten einen systematischen und zugleich differenzierten Überblick über die Haltung deutscher Unternehmen zur 4-Tage-Woche. Es wurden dabei die betriebliche Perspektive, die Branchenperspektive und die volkswirtschaftliche Perspektive unterschieden. Die 4-Tage-Woche ist kein flächendeckendes Phänomen in der deutschen Wirtschaft. Mit rund 80 Prozent hat sich die große Mehrheit der Unternehmen dem Thema bislang verweigert oder sich explizit gegen die Einführung der 4-Tage-Woche entschieden. Kleinere Unternehmen, das Handwerk sowie der IT-Sektor haben überdurchschnittlich oft eine 4-Tage-Woche im Test- oder Regelbetrieb, was auf eine höhere Flexibilität und auf Besonderheiten der Arbeitsorganisation in diesen Bereichen zurückgeführt werden kann. Auf betrieblicher Ebene wird die 4-Tage-Woche von Personalverantwortlichen trotz vermuteter positiver Effekte wie erhöhter Arbeitgeberattraktivität oder Mitarbeiterzufriedenheit skeptisch betrachtet. Viele Personalverantwortliche sehen erhebliche Herausforderungen bei der Einführung, wie steigende Personalkosten oder eine erschwerte Bearbeitung von Aufträgen. Eine Verdichtung der Arbeitsabläufe oder das Heben bestehender Produktivitätsreserven zur Kompensation der verkürzten Arbeitszeiten wird von der Mehrheit der Unternehmen als kaum realisierbar eingeschätzt. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht überwiegen nach Ansicht der befragten Unternehmen die negativen Auswirkungen. Befürchtet werden beispielsweise eine sinkende internationale Wettbewerbsfähigkeit und eine Beeinträchtigung des Wohlstands in Deutschland. Die Umfrage verdeutlicht, dass eine flächendeckende Einführung der 4-Tage-Woche - ohne Berücksichtigung branchenspezifischer und betrieblicher Unterschiede - weitreichende negative Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft mit sich bringen würde. Die Studie mahnt daher zu einer differenzierten Betrachtung und Bewertung dieses Arbeitszeitmodells.

Suggested Citation

  • Schleiermacher, Thomas & Schäfer, Holger, 2025. "Die 4-Tage-Woche in der deutschen Wirtschaft: Eine empirische Analyse der Chancen und Risiken auf Grundlage des IW-Personalpanels," IW-Reports 14/2025, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute.
  • Handle: RePEc:zbw:iwkrep:314429
    as

    Download full text from publisher

    File URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/314429/1/1920752838.pdf
    Download Restriction: no
    ---><---

    More about this item

    Keywords

    Arbeitszeitgestaltung; Meinung; Führungskräfte; Personalmanagement; Deutschland;
    All these keywords.

    JEL classification:

    • J01 - Labor and Demographic Economics - - General - - - Labor Economics: General
    • J08 - Labor and Demographic Economics - - General - - - Labor Economics Policies
    • J29 - Labor and Demographic Economics - - Demand and Supply of Labor - - - Other
    • J39 - Labor and Demographic Economics - - Wages, Compensation, and Labor Costs - - - Other

    Statistics

    Access and download statistics

    Corrections

    All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:iwkrep:314429. See general information about how to correct material in RePEc.

    If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.

    We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .

    If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.

    For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/iwkolde.html .

    Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through the various RePEc services.

    IDEAS is a RePEc service. RePEc uses bibliographic data supplied by the respective publishers.