Author
Listed:
- Fluchs, Sarah
- Neligan, Adriana
Abstract
Natürliche Ressourcen werden zunehmend knapper, unter anderem da weltweit derzeit deutlich mehr natürliche Rohstoffe abgebaut und verarbeitet werden, als die Erde in diesem Zeitraum zur Verfügung stellen kann. Als Nettoimporteur von Rohstoffen ist die deutsche Wirtschaft insbesondere bei Materialien für zukünftige Technologien auf den internationalen Handel angewiesen. Auch aus diesem Grund wird das Denken in Kreisläufen für die Verbesserung der Ressourceneffizienz und -schonung von zentraler Bedeutung sein. Der gesamte Lebenszyklus einer Ressource - von der Bereitstellung über ihre Nutzung bis hin zur wiedergewinnenden Nachsorge - muss entsprechend mitgedacht und optimiert werden. In diesem Zusammenhang kann Urban Mining als Bestandteil einer Kreislaufwirtschaft betrachtet werden. Durch die Nutzung Urbaner Minen kann zwar nicht das gesamte Konzept einer Kreislaufwirtschaft abgedeckt werden, jedoch kann Urban Mining als zusätzliche Rohstoffquelle eine wesentliche Rolle spielen. Insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Rohstoffsituation muss diese Möglichkeit gesamtwirtschaftlich genutzt werden, um zum einen Ressourcen zu schonen und wiederzuverwenden und um zum anderen die Abhängigkeit auf internationalen Rohstoffmärkten zu reduzieren. Das Materiallager, welches Deutschland aufgebaut hat, bietet ein wichtiges Potenzial, Rohstoffe, die bereits abgebaut wurden, wiederzuverwerten und im Kreislauf zu halten. In diesem Bericht wird das Potenzial von Urban Mining für einen effizienteren Umgang mit natürlichen Ressourcen und somit für eine Kreislaufwirtschaft aufgezeigt. Am Beispiel der sogenannten "Schubladenhandys" wird verdeutlicht, welche Möglichkeiten Deutschland hat, Materialien, die bereits im Kreislauf sind und nicht mehr genutzt werden, wiederzuverwenden. Rechnerisch zeigt sich, dass der Gesamtmetallwert der ungenutzten Handys in Deutschland bei rund 240 Millionen Euro liegt. Gleichzeitig entspricht der Materialwert der im Jahr 2021 verkauften Smartphones in Deutschland 23,5 Millionen Euro. In einer theoretischen Rechnung kann die Urbane Mine der Schubladenhandys den Materialbedarf für neue Smartphones für über 10 Jahre decken. Allerdings sieht die Realität anders aus, da nicht alle Schubladenhandys dem Recycling zugeführt werden und außerdem komplett recycelbar sind. Dieses Verhältnis zeigt das gesamtwirtschaftlich enorme Potenzial des verfügbaren Materiallagers, welches für eine effiziente Kreislaufwirtschaft genutzt werden muss. Aus Konsumentenperspektive werden konkrete Handlungsmöglichkeiten erläutert, eine Kreislaufwirtschaft in den vier Strategien (Kreisläufe ermöglichen, schließen, schaffen und verlängern) zu unterstützen. Wichtig bleibt jedoch, dass das Recycling weiterhin optimiert werden muss, um ökonomisch sinnvoll zu sein und dass es nur eine unter vielen zirkulären Strategien darstellt. Gemäß der Abfallhierarchie sind diejenigen Strategien, die Abfälle vermeiden, also beim Produktdesign ansetzen, oder diejenigen, die Güter oder Komponenten wiederverwenden, denen des Recyclings vorzuziehen. Dies gilt ebenso für das urbane Materiallager.
Suggested Citation
Fluchs, Sarah & Neligan, Adriana, 2023.
"Urban Mining für eine zirkuläre Wirtschaft: Wie hoch sind die Rohstoffpotenziale durch Urban Mining?,"
IW-Reports
2/2023, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute.
Handle:
RePEc:zbw:iwkrep:22023
Download full text from publisher
More about this item
JEL classification:
- D10 - Microeconomics - - Household Behavior - - - General
- O33 - Economic Development, Innovation, Technological Change, and Growth - - Innovation; Research and Development; Technological Change; Intellectual Property Rights - - - Technological Change: Choices and Consequences; Diffusion Processes
- Q01 - Agricultural and Natural Resource Economics; Environmental and Ecological Economics - - General - - - Sustainable Development
- Q02 - Agricultural and Natural Resource Economics; Environmental and Ecological Economics - - General - - - Commodity Market
- Q30 - Agricultural and Natural Resource Economics; Environmental and Ecological Economics - - Nonrenewable Resources and Conservation - - - General
- Q53 - Agricultural and Natural Resource Economics; Environmental and Ecological Economics - - Environmental Economics - - - Air Pollution; Water Pollution; Noise; Hazardous Waste; Solid Waste; Recycling
NEP fields
This paper has been announced in the following
NEP Reports:
Statistics
Access and download statistics
Corrections
All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:iwkrep:22023. See general information about how to correct material in RePEc.
If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.
We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .
If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.
For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/iwkolde.html .
Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through
the various RePEc services.