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Abstract
Gesundheitsbewusstes Verhalten junger Menschen und erfolgreicher Karriereeinstieg stehen in engem Zusammenhang. So haben Personen im Alter zwischen 27 und 31 Jahren im Jahr 2015 unter sonst gleichen Bedingungen um 2,92 Euro höhere Bruttostundenlöhne erzielt, wenn sie im Jahr 2011 mindestens einmal wöchentlich sportlich aktiv waren. Hatten sie 2010 stark oder sehr stark auf eine gesundheitsbewusste Ernährung geachtet, lagen die Bruttostundenlöhne um 2,18 Euro höher. Auch die Wahrscheinlichkeit, nach eigener Einschätzung qualifikationsadäquat beschäftigt zu sein, ist bei 27- bis 31-Jährigen, die in der Vergangenheit gesundheitsbewusst gelebt haben, deutlich höher. Nimmt man die wöchentliche sportliche Aktivität im Jahr 2011 in den Blick, liegt der Unterschied bei 10,6 Prozentpunkten, und betrachtet man die gesundheitsbewusste Ernährung im Jahr 2010, bei 11,8 Prozentpunkten. Dass gesundheitsbewusstes Verhalten einen so starken Einfluss auf den Arbeitsmarkterfolg hat, lässt sich mit drei Wirkweisen erklären. So stärkt es die physische und psychische Konstitution der gesundheitsbewusst lebenden Personen und damit auch ihre Leistungsfähigkeit als Arbeitnehmer. Zudem kann es ihr Auftreten und ihre Fremdwahrnehmung verbessern und sich auch auf diese Weise positiv auf ihre Perspektiven am Arbeitsmarkt auswirken. Des Weiteren kann insbesondere Sport helfen, soziale Netzwerke zu knüpfen und zu pflegen, die auch am Arbeitsmarkt relevant sein können. Dabei gilt, dass wer sich einmal gesundheitsbewusst verhält und etwa Sport treibt, dies mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft tun wird. Darüber hinaus wirkt sich ein akademischer Bildungsweg sehr positiv auf die sportliche Aktivität junger Menschen aus. So waren im Jahr 2015 selbst 58,2 Prozent der 27- bis 31-jährigen Akademiker mindestens einmal in der Woche sportlich aktiv, auf die das vier Jahre zuvor noch nicht zutraf. Hingegen hängt es insbesondere vom Bildungshintergrund des Elternhauses ab, ob junge Menschen auf eine gesundheitsbewusste Ernährung achten. Um in Zukunft möglichst alle jungen Menschen an gesundheitsbewusstes Verhalten heranzuführen, sind vor allem die Schulen gefordert. So sollte der Schulsport stärker als bisher darauf hinarbeiten, dass die Schüler für die Bedeutung sportlicher Aktivitäten sensibilisiert werden, und ihnen die technischen Grundlagen für ein ausgewogenes, eigenständiges Training vermitteln. Auch sollten Kenntnisse zu gesunder Ernährung sowie Zubereitung, Bevorratung und Lagerung von Lebensmitteln in den Schulen vermittelt und mit den Schülern eingeübt werden.
Suggested Citation
Geis, Wido, 2018.
"Sport und gesunde Ernährung in jungen Jahren zahlen sich aus: Gesundheitsbewusstes Verhalten und Karriereeinstieg,"
IW-Reports
1/2018, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute.
Handle:
RePEc:zbw:iwkrep:12018
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- I12 - Health, Education, and Welfare - - Health - - - Health Behavior
- J24 - Labor and Demographic Economics - - Demand and Supply of Labor - - - Human Capital; Skills; Occupational Choice; Labor Productivity
- J31 - Labor and Demographic Economics - - Wages, Compensation, and Labor Costs - - - Wage Level and Structure; Wage Differentials
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