Author
Abstract
Allgemein besteht in Entwicklungsländern ein besonders dringlicher Bedarf an einer genauen Schätzung der zukünftigen Nachfrage nach Verbrauchsgütern, insbesondere nach Nahrungsmitteln. Doch gerade dort bereitet die vorhandene Datenbasis erhebliche Schwierigkeiten, die wesentlichen Nachfragedeterminanten verläßlich zu quantifizieren. Auf der Grundlage meist sporadisch durchgeführter Haushaltsuntersuchungen oder - seltener und weniger zuverlässig - volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen stehen zwar nahezu überall quantitative Informationen über die Verbrauchswirkung der Pro-Kopf-Ausgaben, nicht aber der Verbrauchsgüterpreise, zur Verfügung. Deswegen wurde in empirischen Nachfrageanalysen für Entwicklungsländer der Produktpreis als Nachfragedeterminante vernachlässigt. In diesem Papier soll gezeigt werden, daß die Nachfrageeinflüsse von Verbrauchsgüterpreisen auch dann untersucht werden können, wenn keine Preisstatistiken verfügbar sind. Dies erfolgt durch die Wahl geeigneter Parameterrestriktionen. Die Annahme, daß Nutzenfunktionen für in bestimmter Weise abzugrenzende Produktgruppen additiv formulierbar sind (und damit spezifische Nutzenzusammenhänge zwischen diesen Produktgruppen ausschließen), und zwei übliche Sätze aus der Haushaltstheorie (Engelaggregation und Homogenitätsannahme) erlauben uns für die Untersuchungsländer die Berechnung eines 'kompletten' Nachfragesystems mit n Engelelastizitäten und n Preiselastizitäten, in dem für jede der Produktgruppen die nachgefragte Menge eine Funktion der privaten Pro-Kopf-Ausgaben und der Preise sämtlicher Produktgruppen ist. Zur Berechnung dieser Parameter ist aufgrund der eingeführten Restriktionen nur die Kenntnis von Engelelastizitäten, Budgetanteilen und eines weiteren Parameters, der die Elastizität des Ausgabengrenznutzens in Bezug auf die Verbrauchsausgaben mißt, Voraussetzung. Mit dem hier verwendeten Schema zur Berechnung eines Nachfragesystems werden im allgemeinen auch Länder mit nicht vorhandener Verbraucherpreisstatistik in die Lage versetzt, die Erstellung von Entwicklungsplänen oder den Einsatz preispolitischer Instrumente über die Kenntnis von Engelelastizitäten hinaus auf eine genauere Kenntnis von Nachfrage-Preis-Zusammenhängen (Slutsky-, Cournot- und Realausgabeneffekte) zu gründen.Den empirischen Teil dieser Arbeit bildet die quantitative Darstellung dieser Zusammenhänge bezüglich des (mengenmäßigen) Nahrungsmittelverbrauchs in den Ländern Indien, Kenia, Malaysia und Mexiko.
Suggested Citation
Download full text from publisher
Corrections
All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:ifwkwp:75. See general information about how to correct material in RePEc.
If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.
We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .
If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.
For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/iwkiede.html .
Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through
the various RePEc services.