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Abstract
Direktinvestitionen fördern die Kapitalbildung in Entwicklungsländern, vermitteln betriebswirtschaftliches Können und übertragen technologisches „know-how". Aus diesem Grunde haben seit den fünfziger Jahren Entwicklungs- und Industrieländer Direktinvestitionen verschiedenartig gefördert. Wie die Erfahrungen lehren, tragen Direktinvestitionen dazu bei, in Entwicklungsländern Zahlungsbilanzschwierigkeiten zu vergrößern, interregionale Ungleichgewichte zu verschärfen und heimische Unternehmen vom Kapital- und Arbeitsmarkt zu verdrängen. , Das Unbehagen über diese Entwicklung hat in letzter Zeit in der BRD (aber nicht nur hier) die Kritik an der deutschen Förderungspolitik zunehmen lassen. Solange Unternehmer öffentliche Mittel zur Durchführung ihrer Investitionen in Entwicklungsländern in Anspruch nehmen, muß ihnen die Bundesregierung Bedingungen stellen können, die gewährleisten, daß die von ihr festgelegten Entwicklungsziele nicht gefährdet werden. Dazu bedarf es allerdings einer Reform der gegenwärtigen Förderungspolitik. Eine solche Reform erscheint auch deshalb angebracht, weil die Förderungsmittel knapp sind und sie in vielen Fällen für die Investitionen in Ländern und Branchen verwendet werden, in denen diese Investitionen auch ohne eine öffentliche Unterstützung getätigt worden wären. Zu erwägen ist, nur solche Investitionen zu fördern, die (1) den tatsächlichen und potentiellen komparativen Vorteilen der Entwicklungsländer gerecht werden, (2) eine Exportorientierung der Unternehmen weder verbieten noch einschränken, und (3) auch den am weitesten zurückliegenden Entwicklungsländern zugute kommen. Das Förderungsinstrumentarium sollte dahingehend ergänzt werden, daß es eine Erhöhung der Transparenz von Investitionschancen ebenso einschließt wie die Anregung von Forschungsaktivitäten, die die Unternehmen mit dem Ziel betreiben, für die Verhältnisse in Entwicklungsländern geeignete Produktionstechniken hervorzubringen.
Suggested Citation
Agarwal, Jamuna Prasad, 1972.
"Direktinvestitionen in Entwicklungsländern und die deutsche Förderungspolitik,"
Kiel Discussion Papers
17, Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel).
Handle:
RePEc:zbw:ifwkdp:17
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