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Abstract
Auf den Punkt: Digitale Produktionssysteme und Werkzeuge halten Einzug in Fabrik und Büro. Sie treffen vielfach auf Betriebe, die von der derzeitigen Hochkonjunktur profitieren, aber in den letzten Jahren kontinuierlich Personalabbau betrieben haben. Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche Gestaltungsspielräume es für eine gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung im Bereich der Produktion bzw. produktionsnahen Wissensarbeit gibt und welche Rolle dabei die Arbeitsgestaltungskompetenz von Führungskräften, Arbeitsschutzakteuren und Beschäftigten spielt. Fallstudien im Bereich von Anlerntätigkeiten (Maschinenbedienung) verweisen auf bedeutsame Gestaltungspotenziale im Bereich der sozialen Unterstützung sowie Kooperationsmöglichkeiten (z.B. Tätigkeitswechsel). Die Einführung neuer Steuerungssysteme wurde von vielen Beschäftigten als belastungsverstärkend erlebt. Facharbeiter_innen wiesen häufig mehr Zeitspielräume als Angelernte auf, diese boten jedoch kaum Entlastungsmöglichkeiten aufgrund einer steigenden Anzahl von neuen Arbeitsaufgaben. Ungenutzte Gestaltungspotenziale zur Belastungsminderung zeigten sich hier vor allem im Bereich der Mitarbeiterführung. Bei produktionsnaher Wissensarbeit fanden sich die höchsten Diskrepanzen bei der Einschätzung der Gestaltungspotenziale zwischen Beschäftigten und Unternehmensvertreter_innen. Als kritische Engpassfaktoren für die entlastende Wirkung von digitalen Werkzeugen (z.B. Videokonferenz-Systeme oder Diensthandys) erwiesen sich häufig unzulängliche Einarbeitungszeiten und zu enge Terminplanungen. In allen drei Tätigkeitsbereichen stellte vor allem eine dünne Personaldecke einen zentralen Hemmfaktor für die Nutzung vorhandener Ressourcenpotenziale dar. Beschäftigte erlebten mehr Gestaltungspotenziale, wenn ihre Führungskräfte und bereichsbezogenen Arbeitsschutzakteure über eine gute Arbeitsgestaltungskompetenz verfügten.
Suggested Citation
Gerlmaier, Anja, 2018.
"Gesund arbeiten im Zeitalter der Digitalisierung: Wo liegen die Arbeitsgestaltungspotenziale aus Sicht von Beschäftigten und Unternehmensvertretern?,"
IAQ-Report
2018-04, University of Duisburg-Essen, Institute for Work, Skills and Training (IAQ).
Handle:
RePEc:zbw:iaqrep:301540
DOI: 10.17185/duepublico/46679
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