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Abstract
Auf einen Blick: Die stufenweise Heraufsetzung der Regelaltersgrenze und die schon seit längerer Zeit wirksamen Schritte der Heraufsetzung der vorgezogenen Altersgrenzen führen dazu, dass Versicherte im Alter zwischen 60 und 65 Jahren in den Kreis potenzieller Erwerbsminderungsrentner und -rentnerinnen rücken. Da im höheren Alter zugleich das Risiko eines Verlustes der Erwerbsfähigkeit steigt, spricht viel für die Erwartung, dass die Zahl der Erwerbsminderungsrenten in den nächsten Jahren steigen wird. Die Erwerbsminderungsrente gerät deshalb zunehmend ins Zentrum der sozial- politischen Aufmerksamkeit. Eine Bewertung dieser Form gesundheitsbedingten frühzeitigen Renteneintritts setzt die Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen der seit 2001 zweistufigen Erwerbsminderungsrente voraus und erfordert eine Zusammenschau der empirischen Befunde. Für das aktuelle Leistungsgeschehen bei den Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit sind mehrere Strukturen und Trends charakteristisch: Der über viele Jahre hinweg sinkende Anteil der Erwerbsminderungsrenten an den Rentenzugängen und ein langsamer Wiederanstieg, das - ebenfalls bis vor kurzem - sinkende Zugangsalter, der steigende Anteil von Frauen sowie das anhaltende Übergewicht der Renten wegen voller Erwerbsminderung. Das kontinuierliche Absinken der Zahlbeträge der neu zugehenden Erwerbsminderungsrenten ist von besonderer sozialpolitischer Bedeutung. Die Ursachen dafür sind vielfältig und überlagern sich. Zu benennen sind insbesondere die instabilen und prekären Erwerbsverläufe, die zunehmend die Biografie von Erwerbsgeminderten prägen. Es ist zu befürchten, dass das Risiko der Altersarmut im besonderen Maße die Erwerbsminderungsrentner und -rentnerinnen betrifft. Schon jetzt stellen Erwerbsgeminderte nahezu die Hälfte der Empfänger von Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Suggested Citation
Bäcker, Gerhard, 2012.
"Erwerbsminderungsrenten: Strukturen, Trends und aktuelle Probleme,"
Altersübergangs-Report
2012-03, University of Duisburg-Essen, Institute for Work, Skills and Training (IAQ).
Handle:
RePEc:zbw:iaqalt:301629
DOI: 10.17185/duepublico/45437
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