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Abstract
Auf einen Blick: In einer dynamischen Wirtschaft sind Entlassungen und Neueinstellungen wichtige Mittel, auf veränderlichen Arbeitskräftebedarf zu reagieren. Ein Wiedereinstieg nach erfolgter Entlassung gilt für Ältere als schwierig, ist aber angesichts verlängerter Erwerbsphasen oftmals nötig. Anders als die Zahl der älteren Erwerbstätigen ist die Zahl der Älteren ab 50 bis unter 65 Jahren, die neu eingestellt wurden, in den letzten Jahren nicht stetig gestiegen. Im Jahr 2009 lag sie aber mit über 850.000 Personen deutlich über dem Tiefpunkt von 2006, als es nur ca. 600.000 Personen waren. Der Anteil der neu eingestellten Älteren an allen neu Eingestellten lag mit 13 Prozent nur halb so hoch wie der Anteil der beschäftigten Älteren an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (26 Prozent, 2009). Mit steigendem Alter treten immer weniger Personen eine neue Stelle an. Dieser Alterseffekt trifft besonders die Geringqualifizierten. Ältere Hochqualifizierte, von denen im letzten Drittel der Erwerbsphase nur vergleichsweise wenige neu eingestellt werden, profitieren von stabilen Beschäftigungsverhältnissen, aufgrund derer sie seltener eine neue Beschäftigung suchen. Die Altersselektivität bei Einstellungen - gemessen als Verhältnis der Eintrittsraten jüngerer und älterer neu eingestellter Mitarbeiter - ist seit Jahren unverändert. Dies deutet darauf hin, dass sich das betriebliche Rekrutierungsverhalten gegenüber älteren Bewerbern nicht geändert hat. Lediglich in der sehr kleinen Gruppe der 60- bis unter 65-Jährigen zeichnet sich in den letzten Jahren eine Verbesserung ab, ohne dass aber das Niveau der 55- bis 59-Jährigen erreicht wird. Die Alterserwerbsbeteiligung ließe sich über die bereits erzielten Zuwächse hinaus vermutlich beträchtlich steigern und die Erwerbsphasen entsprechend verlängern, wenn die Betriebe ihre Personalpolitik dem demographischen Wandel anpassten und ältere Bewerber stärker als bisher berücksichtigten.
Suggested Citation
Brussig, Martin, 2011.
"Neueinstellungen im Alter: Tragen sie zu verlängerten Erwerbsbiografien bei?,"
Altersübergangs-Report
2011-03, University of Duisburg-Essen, Institute for Work, Skills and Training (IAQ).
Handle:
RePEc:zbw:iaqalt:301626
DOI: 10.17185/duepublico/45433
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