Author
Listed:
- Berlemann, Michael
- Hinze, Jörg
Abstract
Die deutsche Wirtschaft ist nach ersten Angaben des Statistischen Bundesamts zwar mit einem kleinen Plus ins Jahr 2024 gestartet, die Ausgangssituation hat sich dadurch aber nicht grundsätzlich verändert. Zum einen hat das Statistische Bundesamt das vierte Quartal 2023 und damit den "statistischen Überhang" nach unten revidiert, zum anderen resultiert das Plus im ersten Quartal nicht zuletzt aus einem witterungsbegünstigten Anstieg der eigentlich krisengeschüttelten Bauwirtschaft. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erwartet deshalb für die deutsche Wirtschaft angesichts der bislang ungelösten strukturellen Probleme unverändert für die Jahre 2024 und 2025 nur einen moderaten Aufschwung und im Durchschnitt lediglich ein Wirtschaftswachstum von ¼ % bzw. 1 %. Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich inzwischen auf unter 2 ½ % verringert und ist damit nun nahe dem Stabilitätsziel. Die Preise auf den vorgelagerten Stufen sind im Vorjahresvergleich zwar noch rückläufig, allerdings scheint der Rückgang seit Beginn dieses Jahres gestoppt. Dies und die merklich steigenden Löhne dürften den weiteren Disinflationsprozess bremsen. So wird für die Anstiegsrate des Lebenshaltungskostenindex sowohl in diesem wie im nächsten Jahr jeweils mit durchschnittlich etwas über 2 % gerechnet. Diese Prognosen stehen unter dem Vorbehalt einer relativ stabilen Weltwirtschaftslage. Die aktuellen geopolitischen Unsicherheiten beinhalten allerdings Risiken für Handelsströme und Weltmarktpreise, nicht zuletzt für Energie. Aber auch die "heimische" Wirtschaftspolitik ist nach wie vor gefordert, die inländischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu verbessern.
Suggested Citation
Berlemann, Michael & Hinze, Jörg, 2024.
"Konjunkturprognose Deutschland: Sommer 2024,"
HWWI Forecasts
2/2024, Hamburg Institute of International Economics (HWWI).
Handle:
RePEc:zbw:hwwifo:298002
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