Author
Listed:
- Bontrup, Heinz-J.
- Marquardt, Ralf-M.
Abstract
Nach der Liberalisierung der Energiewirtschaft im Jahr 1998 steht die Branche hierzulande vor einer weiteren Zäsur. Im Angesicht der Atomkatastrophe von Fukushima nahm die Bundesregierung im Sommer 2011 in einer ungewöhnlichen politischen Kehrtwende ihren kurz zuvor noch verabschiedeten Beschluss zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten zurück und läutete den grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung ein.Zentrale Bausteine dieser "Energiewende" sind der gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan sogar noch beschleunigte Ausstieg aus der Atomkraft, ein dynamischerer Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) und der Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) in Verbindung mit dem dafür notwendigen Netzausbau sowie erhöhte Anstrengungen bei der Mobilisierung von Energieeffizienz.Die damit verbundenen Einschnitte werden die Versorgungslandschaft in ihrer bisherigen Form grundsätzlich ändern. Diese Änderungen können aber nur auf dem Hintergrund des ohnehin schon angelegten strukturellen Wandlungsprozesses in ihrer Wirkung nachvollzogen werden. Dabei werden die neuen Rahmenbedingungen auch nachhaltige negative Beschäftigungseffekte auslösen. So kündigte der E.ON-Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen an, in Anbetracht der Veränderungen von den derzeit rund 80.000 Stellen im Konzern bis zu 11.000 zu streichen. Auch RWE beabsichtigt, sich von 8.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu trennen. Nachdem EnBW im ersten Halbjahr 2011 drastische Verluste eingefahren hatte, steht hier ebenfalls ein verschärfter Sparkurs auf der Agenda. Die Steag will 200 von derzeit rund 5.000 Stellen wegfallen lassen.Das vorliegende Diskussionspapier zeichnet mit Blick auf die Beschäftigten- und die Unternehmenssituation die Branchenentwicklung seit der Liberalisierung 1998 nach, stellt zudem neuere Entwicklungstrends heraus, auf denen die "Energiewende" aufsetzt, und wägt überdies die Chancen und Risiken im Zusammenhang mit der energiepolitischen Neuausrichtung ab .Auf der Mesoebene widmet sich das Kapitel 3 der Frage, wie in der Branche als Ganzes mit den Herausforderungen des Marktversagens umgegangen werden kann und welche ordnungspolitischen Alternativen möglich sind. Die Arbeit ist von Vornherein als Diskussionspapier konzipiert. Sie kann daher für die wirtschaftspolitische und unternehmensinterne Diskussion nur erste vorläufige Befundeabbilden und den zu vertiefenden Analysebedarf aufzeigen.
Suggested Citation
Bontrup, Heinz-J. & Marquardt, Ralf-M., 2012.
"Chancen und Risiken der Energiewende: Diskussionspapier im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung,"
Arbeitspapiere
252, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf.
Handle:
RePEc:zbw:hbsarb:252
Download full text from publisher
Corrections
All material on this site has been provided by the respective publishers and authors. You can help correct errors and omissions. When requesting a correction, please mention this item's handle: RePEc:zbw:hbsarb:252. See general information about how to correct material in RePEc.
If you have authored this item and are not yet registered with RePEc, we encourage you to do it here. This allows to link your profile to this item. It also allows you to accept potential citations to this item that we are uncertain about.
We have no bibliographic references for this item. You can help adding them by using this form .
If you know of missing items citing this one, you can help us creating those links by adding the relevant references in the same way as above, for each refering item. If you are a registered author of this item, you may also want to check the "citations" tab in your RePEc Author Service profile, as there may be some citations waiting for confirmation.
For technical questions regarding this item, or to correct its authors, title, abstract, bibliographic or download information, contact: ZBW - Leibniz Information Centre for Economics (email available below). General contact details of provider: https://edirc.repec.org/data/boeckde.html .
Please note that corrections may take a couple of weeks to filter through
the various RePEc services.