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Es ist das theoretische Ziel des Forschungsvorhabens, die Bestimmungsfaktoren der 'monetäre Stabilität unter Unsicherheit' aus einer Vermögensmarktperspektive und aus einer handlungstheoretischen Perspektive zu erklären. Die im Vermögensmarktansatz bislang nicht explizierten handlungstheoretischen Überlegungen werden identifiziert, systematisiert und anhand einer innovativen und differenzierten Handlungstheorie expliziert. Zu diesem Zweck werden neben ökonomischen Studien und Expertisen auch Studien zur Wahrnehmungsforschung in internationalen monetären Märkten analysiert und Erklärungsansätze aus der Analytischen Philosophie verwendet. Mit diesem multiparadigmatischen Vorgehen soll die ökonomische Analyse, insbesondere der auf modellkonsistente Beweisführungen der deduktiv-analytischen Methodik fokussierende Blickwinkel erweitert werden. Die Gläubiger-Schuldner-Beziehung ist der paradigmatische Kern der Geldwirtschaft. In einer multiparadigmatischen Analyse wird erörtert, warum die Elemente Übereinstimmung, Vertrauen, Selbstverpflichtung, Normativität, Wahrnehmung und Erwartungen systematische Elemente sind, die allein in eine r Vermögensmarktperspektive nicht erörtert werden können. Die Vermögensmarktperspektive und handlungstheoretische Perspektive ermöglicht es, die Gläubiger- und Schuldnerbeziehung als ein kontextuelles Zusammenspiel in regionalen, europäischen und internationalen Märkte zu fokussieren. Erklärungen, die Handlungen in verschiedenen Kontex ten beschreiben wollen, können nicht aus kausalen oder gesetzesabhängigen Ereignissen hergeleitet werden (vgl. 3.) Das praktische Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die theoretische Analyse auf den aktuellen Diskurs über die Notwendigkeit der institutionellen Umgestaltung der monetären internationalen Institutionen anzuwenden (vgl. 4.) In einer handlungstheoretischen Perspektive, die Erkenntnisse und Methoden der Analytischen Philosophie integriert, wird herausgearbeitet, dass sowohl das Vertrauen als auch die normative Dimension der Akzeptanz von Geld in einer Gesellschaft nicht als naturgegebene Entitäten oder Kausaldeterminanten zu verstehen sind. Damit knüpft das interdisziplinäre Forschungsvorhaben an eine im Zuge der Finanzmarktkrise neu entstandene Debatte über Geld und Vertrauen an (vgl. Issing 2010b). Dieses interdisziplinäre Forschungsvorhaben möchte auch eine Konsequenz aus den Hauptursachen der Finanzmarktkrise (2007-2011) ziehen, die im menschlichen Versagen und institutionellen Unzulänglichkeiten identifiziert werden. In der Ökonomie wird die Forderung nach Abkehr von wissenschaftlich problematischen Idealisierungen, von unrealistischen Prämissen und konstruierten Modellen, die ohne Anwendungsbezug bleiben, vorgetragen. Die Erarbeitung von differenzierten Beschreibungs- und Erklärungsmethoden aus der multiparadigmatischen Perspektive ist geboten. Monetäre Stabilität ist mit 'Vertrauen' seitens der Individuen in das zirkulierende Geld und in die Währung, in die Geldfunktionen, begründbar und diese wurzelt im Handlungszusammenhang, im Kontext, nicht jedoch in rationalistischen Idealisierungen.
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