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[Vorwort] Die Wirtschaftswissenschaften beschäftigen sich zentral mit dem Thema der Effizienz in den Wertschöpfungsprozessen. Es geht um die sogenannte ökonomische Rationalität. Es geht um die Vermeidung von Verschwendung in einer Welt der Knappheit. Betrachtungsgegenstand der Ökonomie sind alle Prozesse der Hervorbringung von Gütern und Dienstleistungen. Güter und Dienstleistungen werden primär durch privatwirtschaftliche Unternehmen hervorgebracht. Hinzu kommt beispielsweise der Sektor der öffentlichen Unternehmen, die in Teilen in natürliche Monopolstrukturen eingebunden sind. Hauptgegenstand der Wirtschaftswissenschaften sind aber die vielen Unternehmen und Organisationen, die im Markt unter Wettbewerbsbedingungen operieren. Das Effizienzprinzip besagt, dass eine bestimmte Güterproduktion oder Dienstleistung mit möglichst geringem Ressourceninput bzw. zu möglichst geringen Kosten realisiert werden soll. Hier setzt der Wettbewerb in Märkten ein. Ein wesentlicher Hebel zur Veränderung des Wettbewerbs sind Innovationen. Betrachtet man das Marktgeschehen aus übergeordneter Perspektive, also z. B. auf nationaler bzw. weltweiter Ebene, fallen die Bewertungen des Geschehens und Entscheidungen darüber, was ökonomisch oder auch gesellschaftlich richtig ist, anders aus, weil andere Aspekte wichtig werden. Setzen Unternehmen im Rahmen von Effizienzprogrammen Mitarbeiter frei, kann das die Rendite erhöhen, führt aber unter Umständen zu einer höheren Arbeitslosigkeit. Die Verlagerung von Arbeit aus reichen Industrieländern in Schwellenländer, etwa im Kontext der Globalisierung, schafft in den Zielländern Arbeit, in den entwickelten Ländern möglicherweise Arbeitslosigkeit. Alternativ wird vielleicht das Lohnniveau getrübt. Natürlich kann die Verlagerung von Produktion in ärmere Länder die Umweltbelastungen dort massiv erhöhen, während sich gleichzeitig die Umweltsituation im Ursprungsland verbessert. Schon diese wenigen Überlegungen machen deutlich, dass sich nicht nur die Effizienzfrage in einem regionalen, nationalen, kontinentalen oder globalen Rahmen jeweils ganz unterschiedlich darstellen kann. Ebenso spielen temporale Aspekte eine große Rolle. Misst man Effizienz an kurzfristigen Renditeeffekten oder eher mittel- und langfristig? Welche Bedeutung hat das Zahlen von Steuern? Staaten brauchen Steuereinnahmen, um die Voraussetzungen für Wertschöpfungsfähigkeit zu finanzieren. Für Unternehmen kann Trittbrettfahren attraktiv sein. Andere zahlen die Steuern, man selber vermeidet sie...
Suggested Citation
Herlyn, Estelle, 2017.
"Zur Bedeutung von Nachhaltigkeit für die ökonomische Ausbildung,"
Arbeitspapiere der FOM
67, FOM Hochschule für Oekonomie & Management.
Handle:
RePEc:zbw:fomarb:67
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