Tournant néolibéral et consolidation de la bureaucratie transnationale

Die neoliberale Wende und die Konsolidierung der transnationalen Bürokratie -- Diese Forschungsnotiz befasst sich mit der Entstehung eines Korps von Statistikern und Ökonomen im frankophonen Westafrika in den 1990er Jahren. Der Abwertung des westafrikanischen Franc (CFA) im Januar 1994 folgte eine Politik wirtschaftlicher Integration, deren vorrangiges Ziel eine makroökonomische Stabilisierung sowie die Einhaltung europäisch inspirierter Sparmassnahmen war. Die Etablierung von Afristat, die ihre Arbeit 1996 aufnahm, ermöglichte die multilaterale Beobachtung, indem sie harmonisierte statistische Instrumentarien bereitstellte. Sie erlaubte Frankreichs Rückzug von seinen bilateralen Beihilfen für die wirtschaftliche Verwaltung, doch sie eröffnete zugleich auch neue Räume der Sozialbilität für westafrikanische Statistiker und die Entwicklung ihrer Karrierestrategien, die zwischen der national und transnationalen Ebene angesiedelt waren, was hier anhand des Beispiels der Entwicklung neuer nationaler Rechnungswesen aufgezeigt wird. Die 1990er Jahre brachten zugleich die Afrikanisierung der Ausbildung der Statistiker und Ökonomen zum Abschluss, die im Gefolge der Unabhängigkeit eingesetzt hatte. Die regionalen Ausbildungstätten für Wirtschaft und Statistik in Abidjan und Dakar sind heute die Grundpfeiler der Ausbildung für höhere frankophone westafrikanische Verwaltungsbeamte. Die Statistiker und Ökonomen der Westafrikanischen Zentralbank stellen nicht zuletzt auch eine Verwaltungselite dar, die ihr know-how in den Dienst der Desinflationspolitik stellen und die zugleich ihren Einfluss spielen lassen, um sich in den nationalen und regionalen Politikfeldern zu positionieren. Eine biographische Analyse, für die sich diese Forschungsnotiz stark macht, würde es erlauben, darzustellen, wie die regionale Integration orthodoxen makroökonomischen Prinzipien gehorchte und so die Konstituierung eines regionalen Korps von Statistikern und Ökonomen ermöglichte.