Togo - 1995

Staatspräsident Eyadéma gelang es - unterstützt von alten politischen Freunden in Frankreich und Afrika - seine alte Machtposition in der Innen- und Außenpolitik weitgehend zurückzugewinnen. Eine umfassende Kabinettsumbildung Ende November machte die Vormachtstellung alter Weggefährten Eyadémas in der Regierung deutlich. Premierminister Kodjo hatte Ende des Jahres - ähnlich wie sein Vorgänger Koffigoh - kaum noch eigenen Handlungsspielraum. Auf Grund der relativ ver¬besserten Sicherheitslage kehrten die meisten Flüchtlinge aus Benin und Ghana zurück. Politische Verfolgung aktiver Oppositioneller, einschließlich Folter und extralegaler Hinrichtungen, dauerte jedoch im Verborgenen an. Justiz und Sicherheitsdienste waren korrupte und willfährige Diener des autokratischen Systems. Während Frankreich die Entwicklungs- und Militärhilfe wieder aufnahm, machten andere Geber wie Deutschland, die EU und die USA die Wiederaufnahme der Entwicklungszusammenarbeit von Verbesserungen der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechtslage ab¬hängig. Die Wirtschaftslage entspannte sich leicht, vor allem auf Grund gestiegener Exporteinnahmen für Baumwolle und Phosphat.