Die Stellung der Wirtschaft im Systeme der Wissenschaften

Zusammenfassung Wenn wir in der gegenwärtigen Schrift, bevor wir unsere Gedanken der Theologie des A. T. zuwenden, den Begriff der Wirtschaftsphilosophie zum Gegenstand einer eingehenden Erörterung machen, so werden wir uns mit einigen flüchtigen, hingeworfenen, m. E. wissenschaftlich ganz unzulänglichen Bemerkungen, wie solches in einem bekannten englischen Werke über den Gegenstand geschehen ist, nicht begnügen dürfen.1 Es heißt dort, daß die politische Ökonomie, oder „das Studium cler Beziehungcn der menschlichen Gesellschaft zu materiellem Wohlstande“ und die Philosophie oder „das Studium der ersten Grundsätze (principles) und der letzten Ergebnisse (issues)“ zu verschiedenen Zeiten einen gegenseitigen Einfluß auf einander ausgeübt hätten, den die Geschichte der Wirtschaftslehre und der Philosophie sehr einleuchtend (evident) gemacht hätten. Es sei zwar nicht zu bezweifeln, daß der tatsächliche Ablauf der wirtschaftlichen Verhältnisse, daß Gewerbefleiß, Kapital und Handel einen weit mächtigeren Einfluß auf Wirtschaftssubjekte und Gelehrte ausgeübt hätten als bloße Lehrmeinungen; habe man doch sogar behauptet, daß die wirtschaftlichen Belange den entscheidenden Faktor in der Geschichte der Menschheit darstellten. Dennoch sei es einer besonderen Untersuchung würdig, zu betrachten, inwieweit weltanschauliche Gedanken im allgemeinen das menschliche Denken über die Wirtschaft im besonderen beeinflußt hätten und bis zu welchem Grade dieser Einfluß von Gedanken auf Gedanken ein gegenseitiger gewesen sei.