Der Erkenntniswert der funktionellen Preistheorien

Zusammenfassung „Glücklicherweise bleibt in den Gesetzen des Wertes1) nichts mehr zu erklären übrig, weder jetzt noch für später; die Theorie über diesen Gegenstand ist vollkommen.“ — „Der innere Zusammenhang der Preisbildung kann in keiner anderen Weise adäquat wiedergegeben werden“ als „durch ein System simultaner Gleichungen, wie unser System“. Zwischen diesen beiden Aussprüchen, dem berühmt gewordenen J. St. Mills 2) über die Bedeutung seiner Theorie des Tauschwertes für die Ermittlung der Gesetze des Preises und den ihm an apodiktischer Sicherheit um nichts nachstehenden Worten, mit welchen Cassel 3) die Bedeutung seiner Preistheorie ins rechte Licht zu stellen sucht, liegt fast ein Jahrhundert Entwicklung der Wirtschaftstheorie, in welchem Meister des theoretischen Denkens, ein Gossen, W. St. Jevons, Léon Walras, Carl Menger, Böhm-Bawerk, Wieser, Pareto, Marshall, Wicksell, um nur bedeutendste Namen zu nennen, ihre Lebensarbeit der Lösung des Zentralproblems der Verkehrswirtschaft, des Problems der Preisbildung, gewidmet haben. Und während heute in einem Teil der Fachwissenschaft die in dem einen oder dem andern der genannten Systeme gebotenen Lösungen als unumstößliche letzte Wahrheiten gelten und alle fernere Aufgabe nur mehr in der darauf basierten kasuistischen Behandlung von Spezialproblemen gesehen wird, wird gleichzeitig auf anderer Seite bei aller ehrlichen Bewunderung des Geleisteten doch immer stärker das Unbefriedigende und Unzulängliche, das ihnen anhaftet, fühlbar und immer deutlicher das Bestreben sichtbar, durch sie hindurch zu Lösungen zu kommen, die einem umfassenderen Erkenntnisziel Genüge leisten.