Erwägungen des Verkäufers

Zusammenfassung Wir haben bisher nur Erwägungen des Käufers bei Erwerb eines Genußgutes berücksichtigt. Diese beziehen sich in der angeführten Weise einerseits auf den wirtschaftlichen Wert des zu erwerbenden Genußgutes, anderseits auf den hinzugebenden Geldbetrag, wobei das Geld als unechte Kosten behandelt, d. h. nur erwogen wird, was mit dem Gelde sonst angeschafft werden könnte. Es sind nunmehr auch noch die beim Verkäufer des Genußgutes sich geltend machenden Erwägungen in Betracht zu ziehen, die sich wieder einerseits auf das hinzugebende Gut, anderseits auf den zu empfangenden Geldbetrag beziehen. Handelte es sich bei dem Käufer um Bestimmung des Höchstbetrages für ein zu erwerbendes Gut, so handelt es sich beim Verkäufer um die Bestimmung des Mindestbetrages für das zu verkaufende Gut. Hier ist nun däs Entscheidende, daß in der verkehrswirtschaftlich gegliederten Volkswirtschaft der einzelne Verkäufer infolge Teilung der Berufe das in seinem Besitze befindliche, zu verkaufende Gut nicht nach einer von dem Gut abhängigen Bedürfnisbefriedigung, also nicht nach echten Kosten schätzt. Er kann das Gut nur nach unechten Kosten schätzen, d. h. nach dem, was er für das Gut sonst, von einem anderen Käufer, erlangen könnte. Hieraus ergibt sich aber überhaupt keine Grenze oder sonst ein Bestimmungsgrund für den Preis vom Verkäufer aus.