Die wirtschaftlichen Wechsellagen

Zusammenfassung Wir verstehen unter wirtschaftlichen Wechsellagen (Konjunkturen) das Abwechseln günstiger Wirtschaftslagen (gute Konjunktur, Hochkonjunktur) mit ungünstigen (Stockung, Depression, schlechte Konjunktur), wobei sich der Übergang von der ungünstigen Wirtschaftslage zur günstigen durch einen mehr oder minder raschen Aufstieg, der Übergang von der günstigen zu der ungünstigen Wirtschaftslage durch einen mehr oder minder raschen Abstieg vollzieht, welch letzteren man, wenn er schroff ist, als Krise bezeichnet. Wir nehmen zunächst die ungünstige Wirtschaftslage vor. Diese kennzeichnet sich vor allem durch eine Nichtausnutzung vorhandener Erzeugungsmittel. Nicht die Unabsetzbarkeit von erzeugten Gütern ist es, die das Wesen der ungünstigen Wirtschaftslage ausmacht, denn die Nichtabsetzbarkeit erzeugter Güter zeigt sich im ganzen nur beim Übergange zur ungünstigen Wirtschaftslage, sondern die Nichtausnutzung von Erzeugungsgütern ist es, die die ungünstige Wirtschaftslage ausmacht. Es kommt nicht zu der vollen möglichen Erzeugung von Gütern durch Ausnutzung vorhandener Erzeugungsgüter. Die Erklärung dieser Erscheinung bildet nun für sich selbst, also auch ohne Rücksicht auf die sich vollziehende Wellenbewegung, das Abwechseln mit einer günstigen Wirtschaftslage, eine Aufgabe. Denn die Erzeugungsmittel, sei es menschliche Arbeit, seien es Naturgaben wie Grund und Boden, Wasserkräfte oder Lagerstätten nutzbarer Mineralien, seien es schließlich erzeugte Erzeugungsmittel längerer Dauer, sind knapp.