E-Coaching für Expatriates – Auf dem Weg zu einer Medientheorie des Coachings

Zusammenfassung Nach langen Jahren der Zurückhaltung beginnt seit Kurzem ein durchaus kritischer Dialog, wie die modernen Medien für die Gestaltung von Coachingprozessen und die Vermarktung von Coachingdienstleistungen genutzt werden können (Bachmann und Fietze, OSC 25:281–292, 2018; Wegener et al., Coaching im digitalen Wandel. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2020; Wrede und Zimmermann, Mini-Handbuch Coaching und Digitalisierung. Beltz, Weinheim, 2020). In diesem Zusammenhang ist bisher allerdings eines immer ausgespart worden, nämlich die Entwicklung einer Medientheorie des Coachings. In dem vorliegenden Beitrag wird deshalb versucht, Coachingmedien zu definieren und konzeptionell zu begründen, und zwar in Auseinandersetzung mit einem Praxiskonzept für Expatriate-Coachings. Neben den sich hierfür anbietenden elektronischen Kommunikationsmedien richtet sich die Aufmerksamkeit des vorliegenden Beitrags insbesondere auf die elektronischen Coaching-Problemlösungsmedien, die in diesem Zusammenhang sinnvoll genutzt werden können. Denn sie leiten Coachees an, ihre Coachingproblematik möglichst eigenständig zu bearbeiten, und tragen damit in ganz besonderer Weise dem Kriterium Rechnung, das für jede Art von Coaching konzeptionell zentral ist, nämlich Hilfe zur Selbsthilfe zu sein.