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Abstract
Zusammenfassung Im 17. Jahrhundert gelang es den Herrschern einiger europäischer Staaten, einen Anspruch auf Alleinherrschaft durchzusetzen. Sie setzten die Mitspracherechte des Adels und des Klerus oder des Parlamentes und damit den einzigen politischen Kontrollmechanismus außer Kraft, den es damals gab. Die Herrschaftsform, in der ein Monarch eine solche Machtvollkommenheit besitzt, wird absolute Monarchie genannt. Etwas Ähnliches ist in den vergangenen Jahrzehnten im Bereich der Wirtschaft geschehen. Es ist ihr gelungen, sich immer mehr der staatlichen Kontrolle zu entziehen. Es ist eine Art absoluter Kapitalismus entstanden. Seine Entwicklung wird daher vor allem von seiner eigenen Dynamik bestimmt. Sie enthält folgende Tendenzen: ein langfristiges Wirtschaftswachstum; ein stetiger technischer Fortschritt, eine zunehmende Kommodifizierung und Kommerzialisierung; eine Verminderung der Lebensdauer und Qualität der Produkte; ein Ausufern der Werbung; eine immer mehr von der Angebotsseite her bestimmte Wirtschaft; ein Hang, Kosten auf Dritte und die Allgemeinheit abzuwälzen; eine fortschreitende Unternehmenskonzentration; einen Druck auf die Löhne; eine Vollbeschäftigung des Kapitals; ein Anwachsen der Ungleichheiten; eine auf kurzfristigere Gewinnmaximierung zielende Unternehmenspolitik; eine zunehmende Krisenanfälligkeit des Systems. Das Bestehen dieser Tendenzen ist seit langem bekannt. Auch über die Notwendigkeit, ihnen Einhalt zu bieten, besteht Gesetze nimmt jedoch ständig ab. Denn mit dem Wachsen der Wirtschaft verstärken sich auch diese Tendenzen. Zudem wird seit Jahren versucht, Krisen durch Wachstum abzuwenden. Zu diesem Zweck wurde eine Wirtschaftspolitik betrieben, dank derer sich die Eigendynamik der kapitalistischen Marktwirtschaft immer freier entfalten konnte. Es ist der absolute Kapitalismus entstanden.
Suggested Citation
Wolfgang Plasa, 2023.
"Der absolute Kapitalismus,"
Springer Books, in: Der totalitäre Kapitalismus, chapter 9, pages 159-175,
Springer.
Handle:
RePEc:spr:sprchp:978-3-658-41761-1_9
DOI: 10.1007/978-3-658-41761-1_9
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