Der Kapitalismus des 20. Jahrhunderts

Zusammenfassung Erst nach dem Ersten Weltkrieg waren Regierungen ernstlich darum bemüht, die negativen Folgen einer kapitalistischen Marktwirtschaft zu vermeiden oder auszugleichen. Die radikalste Politik wurde von der UdSSR betrieben, wo der Staat Eigentümer der Produktionsmittel und Planer des wirtschaftlichen Geschehens wurde. Deutschland und andere Staaten blieben bei einer kapitalistischen Marktwirtschaft, wiesen sie aber in Schranken. Das reichte jedoch nicht aus, um die Weltwirtschaftskrise von 1929 zu vermeiden. Infolge dieser Krise wurde auch in den USA die Notwendigkeit einer Sozialpolitik erkannt. In europäischen Ländern entstand nach und nach der Fürsorgestaat, der im Nachkriegsdeutschland in Form der sozialen Marktwirtschaft verwirklicht wurde. Seit den 1980er-Jahren kam es unter dem Einfluss der USA zu einer weitgehenden Liberalisierung des Welthandels und einer Übernahme der Prinzipien des Kapitalismus durch die meisten Staaten der Welt. Eine Folge dieser als Globalisierung bezeichneten Entwicklung war ein zunehmender Wettbewerb nicht nur zwischen Unternehmen, sondern auch zwischen Ländern und Systemen. In diesem Wettbewerb zog die soziale Marktwirtschaft, da sie mit mehr Kosten verbunden ist, den Kürzeren. Es kam zum Abbau des Sozialstaates.