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Abstract
Zusammenfassung Eine der schwer zu akzeptierenden Aspekte in einem Auswahlprozess ist die psychologische Erkenntnis, dass Anforderungsprofile nicht zwangsläufig dazu führen, den Richtigen zu finden. Der Ausgangspunkt ist in aller Regel, die Anforderungen möglichst objektiv zu definieren. Dabei werden umfangreiche Kompetenzmodelle bemüht und fachliche Anforderungen spezifisch benannt. Eine Personalentscheidung ist in ihrem Kern jedoch kein analytischer, objektiver Vorgang, sondern eine hoch subjektive und hoch emotionale Angelegenheit. Es bleibt am Ende eine Einschätzungsproblematik, nicht eine Messthematik. Die entscheidenden emotionalen Aspekte bleiben oft verborgen, führen aber im späteren Suchprozess im Lichte der Bewerber zu Veränderungen der ursprünglich definierten Anforderungen und verschaffen nicht selten gehörigen Aufwand. Wir können selbst bei gründlichster Arbeit an den Anforderungen nicht bei einer „richtigen“ Entscheidung ankommen, es bleibt im Grunde eine Wette, eine Annahme, ein Gefühl, dass es mit dieser Person besser klappen könnte als mit einer anderen. Sie macht in der Charakteristik im Grunde keinen Unterschied zu einer „privaten Personalentscheidung“. Eine Führungskraft wird in erster Linie jemanden wählen, der ihr in der aktuellen Situation subjektiv-emotional am vorteilhaftesten erscheint, nicht unbedingt den, der für das Unternehmen das größte Potenzial mitbringt. Wenn sich bei einer Stellenbesetzung herausstellt, dass ein neuer Mitarbeiter zwar fachlich ganz gut ist, aber Störungen im Team entstehen, wird sicher bei der nächsten Entscheidung ganz besonders darauf geachtet, dass er/sie teamfähig ist und umgekehrt. Die Entscheidung über einen neuen Mitarbeiter ist für eine Führungskraft eng verbunden mit den eigenen Emotionen, Befürchtungen und Hoffnungen. Am Ende bleiben zwei Punkte im Vordergrund: Die fachlichen Voraussetzungen und die Teamfähigkeit.
Suggested Citation
Friedemann Stracke, 2023.
"Anforderungsprofile,"
Springer Books, in: Menschen verstehen – Potenziale erkennen, edition 5, chapter 10, pages 131-136,
Springer.
Handle:
RePEc:spr:sprchp:978-3-658-38906-2_10
DOI: 10.1007/978-3-658-38906-2_10
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