Author
Listed:
- Christian Beck
(Zentrale Ausbildungstelle der Spezialeinheiten Polizei Rheinland-Pfalz)
- Theobald Trapp
(Zentrale Ausbildungstelle der Spezialeinheiten Polizei Rheinland-Pfalz)
- Stefan Schade
(Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz)
Abstract
Zusammenfassung Das polizeiliche Schießen gehört zu den Kernkompetenzen der Polizei im Allgemeinen und der polizeilichen Spezialeinheiten im Besonderen. Insbesondere das Spezialeinsatzkommando (SEK) ist für die Bekämpfung von gefährlichen und vor allem bewaffneten Täter*innen vorgesehen. Hierfür stehen den Einsatzkräften unterschiedliche Waffensysteme zur Verfügung. Zum Zwecke des passiven Schutzes trägt die Einsatzkraft eine ballistische Schutzausrüstung unter anderem bestehend aus Helm und Plattenträger. Bei Täterkontakt muss die Einsatzkraft unter Lebensgefahr und Hochstress in der Situationsdynamik vom Gegenüber ausgehende Gefahrenmomente wahrnehmen und einschätzen, bewusst oder unbewusst über Reaktionen entscheiden und dementsprechend gemäß Verhältnismäßigkeit handeln. Das Zusammenspiel der perzeptuell-kognitiven Prozesse (Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Denken, Urteilen, Entscheiden) und der Bewegungsabläufe (Waffen- und Magazinwechsel, Zielen, Schießen, Laufen) muss in diesen dynamischen Einsatzsituationen hinreichend funktional bleiben. Um die Einsatzkräfte optimal auf ihr Einsatzgeschehen vorzubereiten, stellt sich die Frage, wie das Schieß- und Einsatztraining zu gestalten ist, um maximalen Lerneffekt zu erzielen. Der „ecological dynamics“-Ansatz fordert dazu, die Einsatzanforderungen möglichst repräsentativ im Training abzubilden. Im vorliegenden Beitrag wollen wir eine aktuelle Schießübung der SEK Rheinland-Pfalz vor dem Hintergrund der Repräsentativität des Lerndesigns analysieren. Im Sinne einer Ist-Soll-Analyse sollen aus der Perspektive des „ecological dynamics“-Ansatzes Herausforderungen und Probleme hinsichtlich der einsatzrepräsentativen Gestaltung von Trainingsumgebungen diskutiert werden. Unsere Hoffnung besteht darin, den Mut zur kritischen Reflexion eigener Trainingsgestaltung zu stärken.
Suggested Citation
Christian Beck & Theobald Trapp & Stefan Schade, 2022.
"Versuch einer Ist-Soll-Analyse am Beispiel eines integrativen Schießtrainings für polizeiliche Spezialeinheiten aus der „ecological dynamics“-Perspektive,"
Springer Books, in: Mario Staller & Swen Koerner (ed.), Handbuch polizeiliches Einsatztraining, pages 811-824,
Springer.
Handle:
RePEc:spr:sprchp:978-3-658-34158-9_43
DOI: 10.1007/978-3-658-34158-9_43
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