Dänemark: Hohe Partizipation auf Kosten von demokratischem und sozialem Engagement?

Zusammenfassung Der ehrenamtlich organisierte Sport in Dänemark zeichnet sich durch relativ hohe Teilnahmequoten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen aus, was darauf hindeutet, dass dänische Sportvereine ein erhebliches Potenzial für einen Beitrag zum Gemeinwohl haben. In diesem Kapitel wird der Beitrag der dänischen Vereine zu vier gesellschaftlichen Funktionen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass dänische Vereine einen Beitrag zur Gesundheitsförderung, zur sozialen Integration, zur demokratischen Entscheidungsfindung und -beteiligung sowie zur Freiwilligenarbeit leisten, dass die Vereine aber meist nicht strategisch arbeiten, um diese Beiträge zu leisten oder zu fördern. Dies wird durch die Ergebnisse veranschaulicht, dass relativ wenige dänische Vereine gesundheitsfördernde Programme anbieten, strategisch arbeiten, um die Beteiligung sozial schwacher Gruppen zu erhöhen oder Strategien zur Gewinnung und Bindung von Freiwilligen haben. Der Beitrag der dänischen Vereine zum Gemeinwohl liegt hauptsächlich im Zusammenhang mit den sportlichen und sozialen Aktivitäten, die von den Vereinen angeboten werden, die der Allgemeinheit offen stehen und in denen viele Dänen aktiv sind. Vier mögliche Erklärungen für diese Ergebnisse werden in diesem Kapitel herausgearbeitet, darunter die Rolle der guten Rahmenbedingungen für dänische Vereine, die wenigen politischen Forderungen, die mit relativ großzügigen öffentlichen Förderprogrammen verbunden sind, die Existenz vieler kleiner Vereine und der mögliche Kompromiss zwischen Beteiligung und Engagement.