Author
Listed:
- Baischew, Dajan
- Lundborg, Martin
- Märkel, Christian
- Papen, Marie-Christin
- Gesmann-Nuissl, Dagmar
Abstract
Das Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen auf die digitale Souveränität von KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) im Zusammenhang mit der Nutzung von CloudDiensten, die insbesondere von international tätigen Hyperscalern angeboten werden, aufzuzeigen. Dieser Bericht ist der zweite Teilbericht von insgesamt drei Berichten und beleuchtet das Thema digitale Souveränität mit Fokus darauf, was unter dem Begriff verstanden wird, wie sich der Datenschutz auf die Datenkontrolle und Datenverwendung innerhalb von KMU auswirkt und mit welchen Unsicherheiten sich KMU konfrontiert sehen. Dabei wird auch der Aspekt der Übertragung von Daten in Drittstaaten außerhalb der EU beleuchtet. Des Weiteren wird aufgezeigt, inwieweit Cloud-Dienste die digitale Souveränität der KMU selbst beeinflussen. Der Begriff "digitale Souveränität" ist nicht eindeutig definiert und wird von verschieden Akteuren unterschiedlich aufgefasst. Allgemein adressiert digitale Souveränität in den öffentlichen Diskussionen sowohl eine makroökonomische bzw. geopolitische Ebene, bei dem es um die Souveränität der Staaten bzw. Rechtsräume geht, als auch eine mikroökonomische Ebene, bei der die Souveränität einzelner (Wirtschafts)-Akteure im Fokus steht. Während sich die Diskussionen um Cybersicherheit, Selbstbestimmung über die Daten und Datenschutz auf beiden Ebenen einspielen, wird die makroökonomische Ebene um geostrategische Aspekte ergänzt. Zusätzlich kann digitale Souveränität ausschließlich auf der Ebene der Individuen abgestellt sein, während andere Definitionen eher von einer Unternehmensperspektive ausgehen. Auf makroökonomischer Ebene hat digitale Souveränität in den betrachteten Weltregionen EU, USA und China eine ähnliche, jedoch nicht identische Bedeutung. In allen drei betrachteten Weltregionen gibt es das Ziel, die eigene wirtschaftliche Resilienz zu erhöhen, indem die Region weniger abhängig von Ländern außerhalb ihres jeweiligen unmittelbaren Einflussbereichs werden. Auf mikroökonomischer Ebene und besonders beim Thema der Selbstbestimmung von Individuen über ihre personenbezogenen Daten welche durch den Datenschutz reguliert sind, gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Regionen. In den USA wird der Datenschutz auf Ebene der Bundesstaaten reguliert und variiert somit. Doch selbst im Bundesstaat Kalifornien, der in den USA als Vorreiter beim Thema Datenschutz angesehen werden kann und es in der Rechtslage durchaus inhaltliche Überschneidungen mit der europäischen DSGVO gibt, ist der Datenschutz aber dennoch weniger weitreichend, sodass Unternehmen in den USA ein weniger restriktiver Umgang mit personenbezogenen Daten vorgeschrieben wird. Hinzukommt, dass weitgehende Zugriffsrechte für US-Sicherheitsbehörden bestehen, welche einen Zugriff auch auf personenbezogene Daten ermöglichen. Dies gilt auch für Daten außerhalb der USA, wenn Zugriff auf diese Daten durch US-Unternehmen gegeben ist.
Suggested Citation
Baischew, Dajan & Lundborg, Martin & Märkel, Christian & Papen, Marie-Christin & Gesmann-Nuissl, Dagmar, 2022.
"Strategische Bedeutung von Cloud-Diensten für die digitale Souveränität von KMU. Teil 2 - Digitale Souveränität und Cloud-Dienste,"
Study Series,
WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH, number 268806, June.
Handle:
RePEc:zbw:wikstu:268806
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